Auf den Spuren der Schattenschwester

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In dem Roman „Fräulein Mozart und der Klang der Liebe“ von Beate Maly geht es um Maria Anna (Nannerl) Mozart, die 5 Jahre ältere Schwester des berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl sie eine begnadete Pianistin war und Wolfgangs Kompositionen in den höheren Kreisen sehr erfolgreich zum Besten geben durfte, so hat sie doch als Frau nur im Schatten ihres Bruders gewirkt und hatte ihre ganz eigenen Probleme, nicht zuletzt verursacht durch die hohen Schulden der Familie, die vor allem auf Wolfgangs Konto gingen.

Das Buch ist sehr unterhaltsam und locker geschrieben und hat rein gar nichts gemeinsam mit trockenen Biografien, die letztlich doch recht harte Kost sein können. Man blickt sehr einfühlsam und wohlwollend hinter die Kulissen der Familie des berühmten Wolfgang Amadeus Mozart in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Wunderkind war schon als Kind sehr unbedarft und stur und konnte als Erwachsener mit Geld so rein gar nicht umgehen und hat seine eigene Kunst nicht wertgeschätzt.

Der Fokus in diesem Roman liegt jedoch stets auf Nannerl, die auch sehr begabt war und nicht jede Reise ihres Bruders begleiten durfte. Ihr Talent als Pianistin wurde vom Vater zwar durchaus gesehen und anerkannt, jedoch hielt er sie in der Öffentlichkeit sehr kurz und konzentrierte seine Unterstützung nur auf den Sohn.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich habe mit Nannerl mitgefiebert, als sie sich das erste Mal verliebte und mitgelitten, als sie an den Pocken (Blattern) erkrankte. Die Autorin schafft es, den Leser in die damalige Zeit zu ziehen und als stiller Begleiter Nannerls Teil des Geschehens zu werden.