Gelungene Romanbiografie

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merleredbird Avatar

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Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.
Amadeus und Nannerl Mozart haben mich schon immer interessiert. Als Kind habe ich erst die Little Amadeus Serie auf Kika geschaut, dann wollte ich unbedingt Klavier lernen um ein Stück von Mozart spielen zu können. Im April habe ich dann „The Kingdom of Back” von Marie Lu gelesen, ein Fantasybuch über Nannerl, die durch Magie die Möglichkeit angeboten bekommt, nicht mehr im Schatten ihres Bruders sein zu müssen. Historische Fakten wie z.B. Krankheiten wurden dort mit Magie begründet.
Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und mir war schnell klar, dass ich auch eine realistische Geschichte über die Geschwister Mozart lesen möchte. Da kam mir „Fräulein Mozart und der Klang die Liebe“ wie gelegen.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und ich gebe insgesamt 4 Sterne.
Der Schreibstil lässt sich schnell lesen und passt gut zu einem historischen Roman, ohne altbacken zu wirken.
Die Geschichte beginnt in Salzburg, 1766, mit Nannerl als Teenager. Wir begleiten sie und ihre Familie schließlich bis zur Geburt ihres ersten Kindes.
Die Eckdaten der Geschichte beruhen auf realen Events und es geht viel um Konzerte und Reisen, die die Familie Mozart auch in der Realität unternommen hat. Dazuerfunden hat Beaty Maly ziemlich sicher die große verbotene Liebesgeschichte zwischen Nannerl und Franz. Mich persönlich hat das sehr überzeugt und ich habe mit den beiden mitgefiebert und die ganze Zeit noch an ein Happy End für die beiden geglaubt.
Ich finde, dass Beaty Maly es wirklich gut schafft, reale Fakten wiederzugeben und das ganze noch mit künstlerischer Freiheit auszuschmücken. Außerdem beinhaltet das Buch auch politische Themen, da Nannerl und ihre Freundin Katherl sich mehrmals über die Rolle von Frauen und ihre ungerechte Behandlung gegenüber Männern unterhalten. Das hat mich beim Lesen so wütend gemacht!
Einzig und allein den Punkt des Endes finde ich unglücklich gewählt. Auf mich wirkt das ganze sehr unfertig. Und zwischendurch fand ich das Buch etwas langatmig; allerdings ist ja auch in dem realen Leben von Nannerl nicht immer etwas passiert – trotzdem hätte man da aber was dazuerfinden können, es ist ja auch ein Roman und nicht rein biographisch.
Insgesamt finde ich, dass dieses Buch eine sehr gelungene Romanbiografie ist, der mir das Leben von Nannerl Mozart nähergebracht hat und eine romantische Liebesgeschichte beinhaltet. Wie gesagt gibt es von mir 4 von 5 Sternen.