hat mich bewegt

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sissidack Avatar

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Ich hatte mich schon riesig gefreut, als ich die Mitteilung erhielt, dass ich den Roman "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" als Vorablesegewinn erhalten sollte. Schon die Leseprobe fand ich äußerst ansprechend. Nun kam das Bücherl so ganz unspektakulär in meinem Briefkasten an. Unschuldig und zierlich mit der Post. Die Handlung hat sich hingegen äußerst interessant dargestellt. Gesellschaftliche Konventionen, Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen, große Begabungen einerseits, Lebensuntüchtigkeit und Verschwendung sind in der Familie Mozart vertreten. Die Tochter, Nannerl, deren musikalisches Talent dem ihres Bruders Wolferl absolut ebenbürtig ist, darf, weil sie ein Mädchen ist, als junge Frau die strengen Regeln der Gesellschaft nicht überschreiten. Sie ist sich dessen bewusst und fügt sich, trotz kleiner Auflehnungen in ihre Rolle. Sie liebt einen jungen Mann, der ihre Gefühle erwidert. Hier habe ich das Feingefühl der Autorin bewundert. Sie versteht es, die Gefühle der beiden jungen Menschen so zart und rein zu beschreiben, wie es in unserem heutigen Sprachgebrauch kaum noch aufzufinden ist. Fünfzehn Jahre (kaum zu glauben) lieben sich Nannerl und Franz. In dieser Zeit leben sie streng nach den Anstandsregeln ihrer Zeit. Doch dann - als ich es schon nicht mehr zu hoffen gewagt hatte - bricht Nannerl aus und gestaltet ihr Leben auf revolutionäre Weise um. Ich bin hin- und hergerissen von ihrer Kraft.
Sehr gut gefiel mir auch die Information der Autorin im Anhang. Die Erklärung: Was ist authentisch und was ist der schriftstellerischen Freiheit zuzuschreiben, gibt dem Roman den abgerundeten Schluss.
Ein Satz noch: "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mich wirklich bewegt hat.
Das Cover ist vollkommen unauffällig und trotzdem in seiner Bescheidenheit schön und passt genau zum Charakter der Geschichte.