Nur die Schwester

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Fräulein Mozart und der Klang der Liebe, Romanbiografie von Beate Maly, erschienen bei Ullstein eBooks.
Das Leben von Maria Anna Mozart, die stets im Schatten ihres berühmten Bruders stand.
Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, benannt Nannerl wurde am 30. Juli 1751 in Salzburg geboren, sie war die ältere Schwester des berühmten Musikers Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl sie ebenso talentiert wie ihr Bruder war, stand sie immer im Schatten desselben. Ihr Vater hatte stets nur den Sohn protegiert, er wurde als Musiker und Komponist ausgebildet, Nannerl durfte ihn jedoch nur musikalisch begleiten, seine Stücke spielen und bei vielen Reisen und Auftritten überhaupt nicht in Erscheinung treten. Sogar ihr Lebensglück hat sie für ihren Bruder geopfert. Trotzdem erzählt dieses Buch über die Liebe und Verehrung, die sie ihm stets entgegengebracht hat. Niemand konnte die Noten von Wolferl so leidenschaftlich wie sie spielen, denn nur Nannerl wusste was er beim Komponieren gefühlt hat.
Das Buch besteht aus drei Teilen, die in 31 Kapitel gegliedert sind. Die einzelnen Kapitel sind in überschaubarer und angenehmer Leselänge. Der Überblick in der zeitlichen und räumlichen Abfolge ist durch die Datums- und Ortsangabe am Kapitelanfang gewährleistet. Das Buch besticht durch einen bildhaften und flüssigen Erzählstil, durch die Beschreibung von Kleidern, Frisuren und die Lebensart in damaliger Zeit, hat B. Maly ein hervorragendes Zeitkolorit geschaffen. Ganz besonders, welchen Stellenwert Frauen in der damaligen Gesellschaft hatten. Die Akteure waren ausführlich charakterisiert und beschrieben, so war es einfach, sich jede Figur genau vorzustellen. So kann ich der Autorin eine hervorragende Recherchearbeit bestätigen. Die Handlung ist stets nachvollziehbar und die Personen handeln authentisch. Muntere Dialoge z.T. in Mundart, besonders zwischen den Geschwistern, haben mir viel Lesefreude beschert.
Ich bin eine Bewunderin von Mozarts Werken und habe schon einiges über ihn gelesen, doch da ist das Nannerl stets nur am Rande erwähnt worden. Mich hat diese Romanbiografie überzeugt und lässt mich mit Hochachtung über Maria Anna zurück. Hat sie sich doch auf eine reichlich unkonventionelle Art, noch ein Stück des Glücks geholt. Da es sich um eine Romanbiografie handelt, weiß der Leser natürlich nicht was tatsächlich mit den historischen Tatsachen übereinstimmt. Im Nachwort bestätigt die Autorin jedoch, dass gerade die von mir angezweifelten Szenen, sich tatsächlich so zugetragen haben.
An einem einzigen Tag habe ich das Buch zu Ende gelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Besonders gut gefallen hat mir, dass es im Prolog mit einer Geburt beginnt und im Epilog mit einer Geburt endet. Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe noch einiges Wissenswerte dazugelernt. Sicher werde ich mich noch weiter mit dem interessanten Leben der Protagonistin beschäftigen.
Eine absolute Leseempfehlung, besonders an die Leser die gerne mehr über die Schwester Mozarts erfahren wollen. Von mir 5 Sterne.