Sehr schöner Ausflug in die Vergangenheit.

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smoone Avatar

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Das Buch "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" von Beate Maly entführt uns ins 18. Jahrhundert an die Seite von Nannerl, der Schwester von Wolfgang Amadeus. Ich erlebte sie im Buch als sehr sympathische junge Frau, die von den modischen "Auswüchsen" dieser Zeit nicht sonderlich viel hält, sich für ihre Liebsten einsetzt und dabei leider immer selbst zurückstehen muss.
Mit ihrer Freundin Katherl bespricht sie Themen wie die Rechte der Frau und hilft ihr auch aus misslichen Lagen. Tatsächlich war es ein Glück, dass sie nicht an den Pranger kamen. Es ist wirklich erschütternd, was die Frauen damals aushalten mussten, welchen Zwängen sie unterlagen und wie wenig Selbstständigkeit sie erreichen konnten. Auch hinsichtlich ihrer Kunst muss Nannerl immer zurückstehen. Der Vater bevorzugt offensichtlich Wolfgang Amadeus, denn dieser hat eine große Karriere vor sich. Im Angesicht der Pockenseuche ist er sogar bereit, Frau und Tochter zu opfern um den vielversprechenden Sohn zu retten. 6 Messen für Wolferl, 1 für Nannerl... Das machte mich wirklich wütend beim Lesen!
Nannerl gibt soviel auf. Schön, das am Ende wenigstens etwas Glück auf sie wartet.
Es ist ein spannendes Buch, auf andere Art, es ist als würde man die Menschen vor sich sehen und wird in die Zeit versetzt. Ich bin geschichtlich nicht besonders bewandert und kann nicht sagen, wie korrekt das alles ist, doch es fühlte sich für mich richtig an - Spannend, historisch, politisch, biografisch...
Oft zum Heulen traurig und doch so schön. Das Buch ist aus der Reihe "Ikonen ihrer Zeit", ich werde sicher noch andere vergleichbare Bücher lesen.