Addie rennt nicht mehr

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Christine Heppermann - Frag mich, wie es für mich war
Christine Heppermann schreibt über Addie, die noch nicht erwachsen ist, doch schon auf dem besten Weg dahin und einen ganz normalen Alltag hat. Sie geht in eine christliche Schule, ist Mitglied in einem Laufteam, das gegen andere Schulen antritt, verlässt ihren Freund und hat einen neuen Freund namens Nick mit dem sie wirklich sehr glücklich ist. Nur dann wird sie schwanger und dieses ruhige Leben bricht zusammen und schmilzt zu einer Illusion. Addie will dieses Kind nicht und zieht eine ambulante Abtreibung durch. Ihr Freund und auch ihre Familie unterstützen sie und doch weiß die restliche Welt nichts von ihrem Schwangerschaftsabbruch. Addie verstrickt sich in ein Lügennetz, dass immer weiter Fahrt auf nimmt und längst größer ist als das eigentliche Thema.
Heppermann schreibt in Prosaform und sehr eindringlich und modern über Abtreibung und wie junge Menschen damit umgehen. Dabei wird sie zum Glück nicht kitschig, bemitleidend oder wertend. Sie stellt die Entscheidung, die Folgen und auch den Eingriff sehr realistisch dar, lässt jedoch durch ihre Prosaform auch Raum für Spekulationen. Dass sie eine ambulante Abtreibung gewählt hat, ist interessant, da eine medikamentöse Abtreibung zumindest für die Handlung auch auch passend gewesen wäre, jedoch ist es vermutlich bei weitem kein so hartes inhaltliches Mittel.
Heppermann schreibt diese Geschichte voller Gefühle der gesamten Palette und wirkt dadurch unglaublich nah und real. Ich bin mir nicht sicher, wie diese Geschichte auf Frauen wirkt, die Kinder haben oder noch nie schwanger waren oder auch Männer. Auf mich machte sie jedoch viel Eindruck und ich konnte viel mit Addie durchleben und fühlte mich sehr angesprochen.