Was Familie bedeutet - oder auch nicht

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holzfrieden Avatar

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Michael Köhlmeier kann einfach wunderbar erzählen, was er in „Frankie“ wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt. An seine Sprache muss man sich mitunter gewöhnen, da er teilweise Wörter und Wendungen verwendet, die typisch österreichisch sind und in der deutschen Sprache eher ungewöhnlich.
Eine zunächst doch eher spektakuläre Geschichte (Wer hat schon einen Großvater, der im Gefängnis war und dann engen Kontakt zu einem sucht…) wird zunehmend eher unspektakulär, da das Verhältnis der beiden zueinander eine wichtige Rolle spielt, wie in so vielen Mehrgenerationen- oder Coming of Age - Romanen. Frankie ist zunächst sympathisch, im Lauf der Handlung aber, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Die gewählte Ich-Erzählperspektive finde ich sehr passend gewählt. Sehr gut gefallen mir die vielen Dialoge, in denen manchmal,sehr sparsam mit Worten umgegangen wird, was sie besonders eindrucksvoll macht. Offene Enden sind typisch für Köhlmeier, das befriedigt den Leser nicht immer, andererseits geht dann das Kopfkino an.