Eine große Familienerzählung

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yaltur Avatar

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Die "Frau Im Mond" bebeginnt skurril, es scheint, als ob das ganze Buch auf dieser tragisch-komischen Skurrilität aufgebaut ist: DIe Eltern, bringen ihre Zwillinge der Fähre zur Welt, zur gleichen Zeit baut der Opa Maroun mit Backpulver und Essig (im Seniorenwohnheim beim Küchendienst geklaut) eine Rakete. Aus der Sicht von Lilit, einer der Zwillinge, wird sodann die Familiengeschichte aufgeblättert. Beim Opa aufgewachsen, stellt sich die Frage, wo eigentlich ihre Oma Anoush herkam - und ob sie noch Familie hat. Die Suche führt Lilit nach Beirut, zu einem Zeitpunkt, an dem die Stadt und der ganze Libanon im Niedergang sind. Und Schritt für Schritt öffnet sich für Lilit die Familiengeschichte, die eng verbunden ist mit der Geschichte der Stadt, des Landes, der Raketenbaukunst und der Vertreibung der Armenier, die sich hier angesiedelt haben.
Pierre Jarawan beschreibt seine Menschen sehr nah und liebevoll, gerne schließt man sich ihnen in diesem in Teilen historischen Roman an. Besonders ist auch der Blick von Lilit, die immer wieder Perspektivwechsel in ihre Erzählung einnimmt und die Leser sehr freundlich auf ihren Weg mitnimmt!