Eine vielschichtige Collage berührender und faszinierender Geschichten
Ebenso wie das wunderschöne Cover ist auch der Inhalt von Pierre Jarawans Roman “Frau im Mond” wie eine Collage gestaltet. Die Geschichten und Schicksale verschiedener Menschen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten werden miteinander verwebt wie Fäden zu einem Teppich, wie er auch im Buch eine wichtige Rolle spielt. Und genau wie bei diesem symbolträchtigen Teppich sind auch im Rahmen der Handlung nicht alle Verbindungen auf den ersten Blick ersichtlich, sondern ergeben sich erst nach und nach. Manchmal für meinen Geschmack leider etwas zu langsam, aber es lohnt sich, Geduld mit Jarawans Roman und seinen Figuren zu haben und dranzubleiben, auch wenn er manchmal Längen hat.
Was den Roman aus meiner Sicher besonders lesenswert macht, ist zum einen die großartige Rechercheleistung des Autors. Man merkt deutlich, wie detailliert er sich über die verschiedensten Themen informiert hat. Es geht um historische Ereignisse wie den Völkermord an den Armeniern und Revolutionen im Libanon, aber auch um interessante Randnotizen der Geschichte wie z. B. der Erfindung des Countdowns und die Weltraumforschung im Libanon und um Phänomenen wie das uralte Glücksspiel Kash Hamam. All diese Dinge bringt Jarawan auf berührende Weise mit den Schicksalen einzelner Menschen in Verbindung und lässt daraus die Familiengeschichte seiner Protagonistin Lilit entstehen. Manchmal ist man kurz verwirrt, beispielsweise, weil ein Kapitel aus dem Nichts mit der Geschichte eines italienischen Trickbetrügers in den USA beginnt, aber jedes faszinierende Puzzleteil, das der Autor aufgestöbert hat, fügt sich schließlich in die Geschichte ein.
Zum anderen hat Jarawan viele einfallsreiche stilistische und gestalterische Ideen. Wie bei einem Countdown, einem der vielen wiederkehrenden Motive des Buchs, werden die Nummern der Kapitel rückwärts gezählt, sodass der Roman mit Kapitel 50 beginnt und mit Kapitel 0 endet. An einer Stelle taucht der Countdown noch einmal als originelles Sprachspiel auf. Ein weiteres zentrales Motiv ist das Thema Film, nicht zuletzt. Stilistisch integriert Jarawan dies, indem einzelne Kapitel ähnlich wie Filmszenen beschrieben werden. Die Erzählperspektive seines Romans ist ebenso abwechslungsreich wie die Einblicke in verschiedenste Lebensrealitäten, die man im Laufe der Handlung erhält.
Pierre Jarawans “Frau im Mond” ist ein Gesamtkunstwerk, das viele kleine Fenster zu verschiedensten Orten und Ereignissen öffnet, und eine berührende Familiengeschichte erzählt, für die man manchmal ein wenig Geduld braucht.
Was den Roman aus meiner Sicher besonders lesenswert macht, ist zum einen die großartige Rechercheleistung des Autors. Man merkt deutlich, wie detailliert er sich über die verschiedensten Themen informiert hat. Es geht um historische Ereignisse wie den Völkermord an den Armeniern und Revolutionen im Libanon, aber auch um interessante Randnotizen der Geschichte wie z. B. der Erfindung des Countdowns und die Weltraumforschung im Libanon und um Phänomenen wie das uralte Glücksspiel Kash Hamam. All diese Dinge bringt Jarawan auf berührende Weise mit den Schicksalen einzelner Menschen in Verbindung und lässt daraus die Familiengeschichte seiner Protagonistin Lilit entstehen. Manchmal ist man kurz verwirrt, beispielsweise, weil ein Kapitel aus dem Nichts mit der Geschichte eines italienischen Trickbetrügers in den USA beginnt, aber jedes faszinierende Puzzleteil, das der Autor aufgestöbert hat, fügt sich schließlich in die Geschichte ein.
Zum anderen hat Jarawan viele einfallsreiche stilistische und gestalterische Ideen. Wie bei einem Countdown, einem der vielen wiederkehrenden Motive des Buchs, werden die Nummern der Kapitel rückwärts gezählt, sodass der Roman mit Kapitel 50 beginnt und mit Kapitel 0 endet. An einer Stelle taucht der Countdown noch einmal als originelles Sprachspiel auf. Ein weiteres zentrales Motiv ist das Thema Film, nicht zuletzt. Stilistisch integriert Jarawan dies, indem einzelne Kapitel ähnlich wie Filmszenen beschrieben werden. Die Erzählperspektive seines Romans ist ebenso abwechslungsreich wie die Einblicke in verschiedenste Lebensrealitäten, die man im Laufe der Handlung erhält.
Pierre Jarawans “Frau im Mond” ist ein Gesamtkunstwerk, das viele kleine Fenster zu verschiedensten Orten und Ereignissen öffnet, und eine berührende Familiengeschichte erzählt, für die man manchmal ein wenig Geduld braucht.