Zwei Kinder inmitten einer gruseligen, aber liebenswerten Nachbarschaft – super lustig und sehr unterhaltsam

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Flo hasst die neue Wohnung – und die neue Frau (Ulrike) an Papas Seite. Freddy dagegen findet alles toll – vor allem die Nachbarn, die mehr als seltsam sind. Ohne Berührungsängste macht sich Freddy auf Ermittlungstour unter dem Motto: „wer oder was sind unsere neuen Nachbarn“. Bald stellt er fest: in ihrem Haus wohnen außer ihnen nur solche Wesen wie Werwölfe, Hexen, Vampire, Elfen, Geister und sogar ein Zombie ist im Gepäck. Warum hat Hausverwalter Wiesel dann eine Menschenfamilie mit einziehen lassen? Die anderen Bewohner vertrauen sich ihm an und bald ist klar: der Wiesel will die Wesen vertreiben, um das Haus dann teuer neu zu vermieten. Schließlich ist Wohnraum in Berlin Mangelware. Doch da tüfteln die Kinder gemeinsam mit den Hausbewohnern einen Plan aus, den sie auch nicht lang vor Ulrike geheimhalten können.

Mit viel Witz, Spannung, Fantasie und wunderbar bunten Charakteren erzählt Maria Kling eine sehr lustige Grusel-Detektiv-Abenteuer-Geschichte. Hier bleibt kein Auge trocken, was nicht nur an dem witzigen Schreibstil der Autorin liegt, sondern sicher auch an der tollen Leistung des Sprechers, der jeder Figur eine eigene Tonlage und – vor allem im Fall von Werwolf Wolfgang – einen breiten Berliner Akzent verleiht. Köstlich! Die Dialoge sind frech und witzig, die Figuren allesamt herrlich schräg, chaotisch und überaus liebenswert. Die in der Story verpackten Probleme wie das Auseinanderbrechen der Familie, Pubertät, Miethaie, Intoleranz etc. sind natürlich thematisiert, aber auf sehr humorvolle, lockere und kindgerechte Art, jedoch ohne ganz hinten runterzufallen. Das wurde super gelöst.

Fazit: eine urkomische, bunte und sehr fantasievolle spukige Kindergeschichte, toll vorgelesen und richtig Laune machend. Ich musste oft lachen und grinsen und hatte die illustre, seltsame Hausgemeinschaft stets vor meinem geistigen Auge. Kopfkino zum Anhören. Eigentlich wollte ich nur mal ein knappes Stündchen reinhören, während ich bügele. Das Ende war: ich habe nach dem Bügeln einfach weitergehört, bis zum Ende. Das sagt doch eigentlich schon alles.