In denen von Thomas Blubacher in „Frei und inspiriert“ ausgesuchten Orte Ascona, Attersee, Capri, Bali, St. Moritz und Hiddensee spielt sich das beschriebene Leben in der Hauptsache um 1900 ab - plusminus 30 Jahre. Einige Orte wirken bis heute nach. Und so erfährt der Leser auch etwas über deren Entwicklung.
Jeder dieser Orte hat eine spezielle Gruppe von Künstlern und Denkern angezogen. Ascona mit seinem Monte Verità beispielsweise war ein Hort für die Freidenker, Vegetaristen und Nudisten. Diese Lebensweise erwies sich auf Dauer aber als nicht alltagstauglich; so ging der von zu langer Obstkur bereits geschwächte Erich Mühsam nach zwei Wochen in die nächstgelegene Osteria im Ort und bestellte sich Fleisch, rauchte eine Zigarre und trank einen halben Liter Wein.
Auch Mary Wigman ließ ihren Tänzerinnen heimlich Schnitzel zukommen, damit sie nicht vom Fleisch fielen.
Capri entwickelte sich als Anziehungspunkt für homosexuelle Bohemiens. Schon der römische Kaiser Tiberius regierte elf Jahre von Capri aus und soll sich in den Thermalbecken mit seinen „Fischlein“, wie die jungen Männer genannt wurden, vergnügt haben.
Um den Attersee ließen sich viele Juden nieder und prägten dort das Lebensgefühl. Gustav Klimt und Gustav Mahler fanden hier ihren Ort der Inspiration und der Qualen.
Interessant ist es, wie sich um jeden der genannten Orte spezielle Gruppen bildeten und zu erfahren, wer mit wem wie verbandelt war. Da kann man als Leser schon einmal leicht den Überblick verlieren.
Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht: Texte und Fotos, bzw. Reproduktionen ergänzen sich gegenseitig auf eine angenehme Weise. Das Ganze ist kurzweilig und komprimiert geschrieben. Manchmal etwas zu komprimiert, man würde in einigen Passagen gern länger verweilen. Aber es gibt einen ausführlichen Anhang, und wer möchte, kann sich ja an der Sekundärliteratur ergötzen.
Dieser Anhang bietet - was ich persönlich sehr erbaulich finde - auch eine Liste mit den im Text beschriebenen Hotels und Unterkünften, die der geneigte Leser auch heute noch buchen kann.
Ein schönes Buch zum Verschenken.
Jeder dieser Orte hat eine spezielle Gruppe von Künstlern und Denkern angezogen. Ascona mit seinem Monte Verità beispielsweise war ein Hort für die Freidenker, Vegetaristen und Nudisten. Diese Lebensweise erwies sich auf Dauer aber als nicht alltagstauglich; so ging der von zu langer Obstkur bereits geschwächte Erich Mühsam nach zwei Wochen in die nächstgelegene Osteria im Ort und bestellte sich Fleisch, rauchte eine Zigarre und trank einen halben Liter Wein.
Auch Mary Wigman ließ ihren Tänzerinnen heimlich Schnitzel zukommen, damit sie nicht vom Fleisch fielen.
Capri entwickelte sich als Anziehungspunkt für homosexuelle Bohemiens. Schon der römische Kaiser Tiberius regierte elf Jahre von Capri aus und soll sich in den Thermalbecken mit seinen „Fischlein“, wie die jungen Männer genannt wurden, vergnügt haben.
Um den Attersee ließen sich viele Juden nieder und prägten dort das Lebensgefühl. Gustav Klimt und Gustav Mahler fanden hier ihren Ort der Inspiration und der Qualen.
Interessant ist es, wie sich um jeden der genannten Orte spezielle Gruppen bildeten und zu erfahren, wer mit wem wie verbandelt war. Da kann man als Leser schon einmal leicht den Überblick verlieren.
Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht: Texte und Fotos, bzw. Reproduktionen ergänzen sich gegenseitig auf eine angenehme Weise. Das Ganze ist kurzweilig und komprimiert geschrieben. Manchmal etwas zu komprimiert, man würde in einigen Passagen gern länger verweilen. Aber es gibt einen ausführlichen Anhang, und wer möchte, kann sich ja an der Sekundärliteratur ergötzen.
Dieser Anhang bietet - was ich persönlich sehr erbaulich finde - auch eine Liste mit den im Text beschriebenen Hotels und Unterkünften, die der geneigte Leser auch heute noch buchen kann.
Ein schönes Buch zum Verschenken.