Magische Orte

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murksy Avatar

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Wer träumt nicht von so einem Leben? Unbeschwert und frei zu sein, an einem Ort, dessen nennung schon für glänzende Augen und neidvolle Blicke sorgt. Was für viele Menschen unerreichbar scheint, haben einige wenige getan. Künstler, Freidenker und Aussteiger, die sich an Orten niederlassen, um ihrer Leidenschaft nachzugehen oder sich der Gesellschaft zu entziehen. Eine handvoll Orte wird in dem Buch beschrieben, bestimmt gäbe es noch viel mehr. Mit alten Aufnahmen untermalt, werden kleine Geschichten erzählt, von Menschen, die zum Teil Kunstgeschichte geschrieben haben. Vielleicht muss man wirklich eine kreative Ader haben, um solche Orte für sich zu entdecken und den Mut zu haben, dort neu zu beginnen. So unterschiedlich die Menschen sind, die in dem Buch beschrieben werden, so ähnlich klingen doch die Geschichten von freier Liebe und freiem Geist. Aussteiger, die es sich auch leisten können, an solch mondänen Orten ein Leben zu führen, das für viele nach verklärter Romantik klingt. Doch wie das Buch auch zeigt, sind manche dieser Versuche auch zum Scheitern verurteilt. Oftmals stellt sich die Realität als nicht so paradiesisch heraus, wie sich mancher verträumte Denker sich dies vorstellt. Und manchmal langweilen sich die sonneverwöhnten Menschen einfach. Das Buch erzählt keine Biografien, will es auch nicht. Denn in erster Linie soll es um die Orte gehen. Die Aufzählungen der Menschen und deren Anekdoten erscheint manchmal etwas willkürlich und abgehackt. Eher ein Lesebuch zum Schmökern, als eine geografische Lehrstunde oder ein Kunstbuch. So ist das Lesevergnügen kurzweilig, lädt ein, über den einen oder anderen Künstler mehr in Erfahrung bringen zu wollen, bleibt aber in letzter Konsequenz oberflächlich. Viele kleine Mosaiksteine, die ausschnittsweise außergewöhnliche Menschen an besonderen Orten zeigen. Kurze Einblicke in alte Denkweisen und mögliche kunst-politische Zusammenhänge werden angerissen. Allerdings hinterlassen die vielen Namen keinen wirklichen Einblick in das Leben der Menschen. Ob das Buch als Reiseanregung dient, mag dahingestellt bleiben. Denn bei den Sehnsuchtsorten handlet es sich nicht gerade um die günstigsten Reiseziele. Doch mag der eine oder andere Weltenbummler sich an den Orten wiederfinden und lächelnd den Erzählungen folgen, sich an vergangene Reisen erinnern oder einfach nur davon träumen. Eine schöne Reise in die Vergangenheit, vielleicht Ausgangspunkt für nähere Recherchen. Für Kunstliebhaber ein nettes Sammelsurium, für andere möglicherweise Inspiration zu reisen.