Ziemlich uninspirierend

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mammutkeks Avatar

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"Frei und inspiriert" ist der Titel dieses Sachbuchs von Thomas Blubacher, das für mich allerdings ziemlich uninspirierend daherkommt. Die Kritik aus der Leseprobe des "Ascona-Kapitels" bleibt: Viel zu viele Namen, die teilweise völlig unmotiviert aneinandergereiht werden. Geschichtchen und Histörchen gibt es meist zu den Bekannteren der vielen genannten Personen, nicht zu denen, von denen man eben auch noch nichts gehört hat.
So liegt der Wert dieses Buches für mich vor allem darin, ein - noch nicht einmal sehr umfassendes - Literaturverzeichnis zu bekommen. Dazu kommen noch die meist interessanten und skurrilen Fotos, wenngleich ich es schon besser gefunden hätte, wenn der Fototext nicht identisch mit dem fortlaufenden Text gewesen wäre.
Allgemein bleibt zum Text auch nur zu sagen, dass er manchmal sehr holperig wirkt. Wenn Blubacher jedoch ins Erzählen gelangt, wie z.B. im Bali-Kapitel, ist sein Buch interessant und amüsant.
Aber grundsätzlich bleibt die Frage: "Was soll das?" Für wen ist dieses Buch gemacht? Die hochwertige Ausstattung und der nicht gerade geringe Preis sprechen für literarisch und historisch Interessierte - wie ich zugebe, dass ich eine bin. Aber ich fühle mich von diesem Buch nicht angesprochen. Vielleicht ist es dann eher das Thema der Nacktheit, des Aussteigens oder des Unangepasstseins, das Blubacher vermitteln möchte. Doch auch hier finde ich keine Ansatzpunkte, die mich entsprechend "inspirieren" würden.
Schade, denn ich glaube, dass der Ansatz eigentlich gut war, den Verlag und Autor verfolgen wollten. Aber die Umsetzung ist für mich nicht gelungen - ein Lese- und Guckvergnügen sieht für mich anders aus. Das name-dropping, wie es Blubacher vollzieht, gehört auf keinen Fall dazu!
Die zwei Sterne gibt es vor allem für die Auswahl der Fotos und allgemein dafür, sich viel Mühe gemacht zu haben ... Obwohl gerade Letzteres ist wohl Strafre genug für ein Buch ...