Vom Trauerspiel der Kinderbetreuung in Deutschland

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smartie11 Avatar

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In „Fuck you, Kita“! berichten Anna und Daniel Wiedemann von Ihren persönlichen Erfahrungen rund um das Thema KiTa / Kinderbetreuung. Los geht es, wie kann es anders sein, mit der Suche nach einem KiTa-Platz für Sohnemann Gustav, bei der die Eltern alle Trick-Register ziehen müssen. Eine Suche, gegen die Odyssee der reinste Kinderkram war…
Tja, was soll ich von diesem Buch halten? Das Cover hatte mich mit seiner Gestaltung und dem plakativen Titel eigentlich eher ein humoristisches Buch erwarten lassen. So im Stil von „Krieg ich schulfrei, wenn Du stirbst“. Doch trotz einiger lustiger Momente bietet die LP eine bislang eher neutrale Beschreibung der traurigen Aufgabe, einen KiTa-Platz zu bekommen. Eine Situation, die wohl die meisten Eltern in Deutschland, mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger, nachvollziehen können. Wir auch!
Ich habe das Gefühl, dass sich die beiden Autoren (die sich Kapitel-technisch abwechseln) selbst auch nicht ganz sicher waren, welches Genre sie mit Ihrem Buch eigentlich ansteuern wollen. Ich hätte mich für beides durchaus sehr erwärmen können: ein humoristisches Buch, das jeder Mutter oder jedem Vater den alltäglichen KiTa-Wahnsinn ein wenig erträglicher macht, oder gerne auch ein Sachbuch, dass fundiert die unzumutbare Situation der Kinderbetreuung in Deutschland öffentlich und medienwirksam anprangert. Ich fürchte aber, dass sich „Fuck you, KiTa!“ in dem unentschlossenen dazwischen verlieren könnte…