Lokvögelchen im sexuellen Schlaraffenland

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amadea Avatar

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Im Zentrum des Geschehens: Nicole, 32, in Partnerschaft, 2 Kinder, von Beruf Lokführerin – und damit oft fern vom heimatlichen Bett. Nach 12 Jahren Beziehung ist das Paar im Alltag angekommen. Die Lust aufeinander erloschen. So beginnt sie auf ihre Weise zu tun, wovon sie sonst nur träumt.

Die Leseprobe gibt einen Vorgeschmack auf deren „erotische“ Deutschlandreise. Sie beginnt in der Küche eines Drei-Sterne-Hotel. Ihr Lustknabe: Der Azubi des Hauses, zwar noch grün hinter den Ohren, dafür (lern)willig und devot. Die Rollenverteilung klassischer Natur: Er denkt, sie lenkt. Vorspeise, Hauptgang, Dessert …

Affäre Nr. 2 entführt in ein Luxushotel. Diesmal ist es ein (verheirateter) Anwalt mit dicker Brieftasche mit dem sich Nicole – nach ihren Regeln - alle paar Wochen trifft.

Soviel zum Logbuch der horizontalen Abwechslung.

Und jetzt kommt die Frage: Wie hat mir dieses Wortgedrösel gefallen?
Wer mag, soll dieses Buch lesen. Es ist nicht wirklich bedeutsam, man erfährt nichts Neues. Im Gegenteil: Eigentlich nerven Sprache und Stil. Mit „erotischer“ Literatur hat das hier nichts zu tun. Erotik bedeutet Sinnlichkeit und Begehren, aber nicht hirnloses rumvögeln .

Eine Minute später:
Bücher dieser Art haben im Grunde genommen immer das gleiche Strickmuster: Soll heißen, es geht um von vorne und hinten, von oben und unten. Was früher für Seeleute galt (In jedem Hafen eine andere Braut), ist auch hier der vermeintliche Maßstab der Glückseligkeit. Ich komme nicht mit erhobenem Zeigefinger, frage mich aber gerade, ob unsere Protagonistin schon einmal etwas von AIDS & Co gehört hat? Weder sie noch ihr stummer Fuldaer scheinen sich darüber Gedanken zu machen. Bislang bleibt im Dunkeln, wohin dieses Treiben führt. Ich halte Nicole fest die Daumen, dass sie hinterher noch feststellen kann, wer ihr welche Geschlechtskrankheit angedreht hat oder von wem sie schwanger wurde. Eigentlich sollte sich diese Rasse nicht vermehren! Selbiges gilt für die Autorin und deren „BILD“-Niveau.