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zoe2018 Avatar

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_ **„Fünf“** _ beginnt mit einem vielversprechenden Prolog: Nora bedroht einen gefesselten Mann mit einer Pistole und einem Messer. Später wird ihre Leiche gefunden, auf einer Kuhweide. Anschließend wird das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger vorgestellt. Das Privatleben, insbesondere von Bea, nimmt hierbei einen breiten Raum ein.

Anhand von Koordinaten, die auf Noras Fußsohlen eintätowiert sind, werden weitere Leichenteile geborgen. Spätestens nach der 3. Station, stellte sich bei mir Langeweile ein. Den Hype um die Autorin kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Für mich ist „Fünf“ eher ein beschaulicher Regionalkrimi, als ein spannender Thriller.

Das ganze Buch dreht sich um die Jagd nach Dosen, trotzdem kommt die Ermittlerin erst nach 300 Seiten dahinter, was die Opfer verbindet. Dazwischen gibt es immer mal wieder unappetitliche Stellen, wo ein Täter sein Opfer grausam verstümmelt. Ich mag es da lieber, wenn sich solche Szenen im Kopf des Lesers abspielen.

Bisher hat **Ursula Poznanski** Kinder- und Jugendromane geschrieben. Auch in „Fünf“ spielen Kinder eine große Rolle, so hat die alleinerziehende Bea z.B. zwei, dazu Stress mit dem Ex. Knisternde Spannung geht anders. Aber, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Der Erzählstil ist zwar flüssig, die Sprache dagegen, ein bisschen schnoddrig, gefällt mir nicht so gut. Bea, die Ermittlerin, kommt ziemlich unsympathisch rüber, denn sie empfindet keinerlei Empathie mit den Opfern oder deren Angehörigen und ist noch dazu unprofessionell im Job.

Da ich kein Freund von Schnitzeljagden und Schatzsuchen bin, konnte mich die Geschichte nicht wirklich fesseln. Die Erklärungen zum Geocaching fand ich zu langatmig, was aber auch daran liegen mag, dass ich erst kürzlich einen amerikanischen Thriller zu genau diesem Thema gelesen habe.

Am Ende kommt dann doch noch einmal so etwas wie Spannung auf. Ähnlich wie in den Romanen ihrer Kollegin Inge Löhnig geht es auch bei Ursula Poznanski letztlich um eine längst vergessene Schuld, die gesühnt werden muss.

Fazit: Kein Meisterwerk, aber vielleicht der Start zu einer erfolgreichen Serie? Die Hoffnung stirbt zuletzt, deshalb 3\*!