Das Leben ist (k)ein Fest!

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carola Avatar

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Das Cover zeigt den Look der 80-er. Eine Frau im Vordergrund im Paillettenkleid mit ,
toupierten Haare. Im schwarz-weißen Hintergrund ist eine Feiergesellschaft zu sehen. Nach dem ersten Lesen, sehe ich hier Mimi, eine abenteuerlustige, schöne Frau.

Vorbände: Die Tochter besucht achtzigjährige Mutter Mimi im Krankenhaus um sie nach einer Lungenentzündung zu versorgen.
Sie ist ihrer Mutter in dieser Situation so nah wie nie und resümiert über ihr gemeinsames Leben. Es ist geprägt von Süchten und Gewalt, von Armut und Liebe.

Mimi wird in eine Arbeiterfamilien mit traditionellem , katholischen Rollenbildern hineingeboren. Der Vater hat das Sagen und Mimi hört auf ihn.
Zumindest bis zu dem Tag als ihre Unangepasstheit, ihr Freiheits- und Feierdrang die tradierte Rollenverteilung sprengen.

Sie verliebt sich in einen türkischen Gastarbeiter, die in dieser Zeit massenhaft von den Fordwerken angeworben wurden. Das kostet sie den Kontakt zu ihrer Familie.

Die Autorin beschreibt den Lebensweg ihrer Protagonistin völlig ungeschönt. Die knackige, schnörkellose Sprache passt zur Titelheldin. Der kölsche Dialekt kennzeichnet die einfache Herkunft von Mimi, ihre Unverstelltheit.

Ich bin auch in dieser Zeit aufgewachsen, als man zu kleingeschnittenem Brot „Schäfchen“ sagte. Schon diese kleine Rückblende entfachte in mir die Lust weiterzulesen.
Gern würde ich Mimi näher kennenlernen und vielleicht sogar verstehen.