Die literarische Annäherung an Mutter und Vater ist gerade sehr populär - Iris Sayram macht dies auch, aber auf eine wunderbare tragikomische Art und Weise! Erst rührt sie bewegend zu Tränen, als sie detailliert ihre sehr kranke, alte Mutter besucht und sich um sie kümmert. Und dann streut sie subtilen Humor mit ernsthaften Komponenten, als sie die schwierigen Jugendjahre ihrer Mutter und das Kennenlernen mit ihrem türkischstämmigen Mann Mustafa schildert. "Zwei Ernies", die es nicht leicht hatten mit ihrer Wildheit und Unangepasstheit, die aber alles für ihre Tochter geben. Der Ausbruch aus strengen Konventionen und die szenisch dicht eingefangenen Bilder des Kölner Kiez zu damaligen Zeiten machen dieses Buch zu etwas Besonderem.