Autobiografisches Leseerlebnis

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Die Journalistin und Rechtsanwältin Iris Sayram erzählt in ihrer Autobiografie „Für Euch“ wie sie in den 80er und 90er Jahren in Köln am Rande der Gesellschaft aufgewachsen ist.

Der Roman ist eine Hommage an ihre Mutter Irmtraut „Mimi“, die zeigt was Mütter alles auf sich nehmen, um ihren Kindern alles erfüllen zu können - egal mit welchen Mitteln.

Iris Sayram beschreibt völlig schonungslos aber gefühlvoll ihre Familiengeschichte. Die LeserInnen werden sofort mitgenommen und in die Situationen hereingezogen. Wie ihre Mutter Irmtraut „Mimi“ alles möglich macht, damit es Iris an nichts mangelt. Auch wenn sie dafür Tag und Nacht als Klofrau oder auch Prostituierte arbeiten muss. Wie schlimm es für ihren Vater Mustafa ist, sich in das Leben in Deutschland einzufinden. Er wird, nachdem er seine Arbeit verliert, spielsüchtig und fühlt sich überflüssig. Ist aber dennoch immer für Iris da - auch nach der Trennung von Mutter Irmtraut.

Der Roman ist so voller Liebe, Wärme und Zusammenhalt aber auch voller Scham, Angst und Probleme.

Iris Sayram schreibt sehr flüssig und textsicher. Besonderes Highlight war der immer wieder eingebaute kölsche Dialekt.

Insgesamt hat die Autorin hier einen sehr ergreifenden autobiografischen Roman geschrieben, der mich selbst zum lachen aber auch zum weinen brachte.