Eine besondere Milieustudie

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rita1972 Avatar

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Iris Sayram beschreibt in ihrem autobiographischen Roman ihre Kindheit und Jugend in den 80er und 90er Jahren in Köln. Ihr Augenmerk liegt dabei auf ihrer Mutter, für die sie sich früher geschämt hat. Als ihre Mutter im Alter auf ihre Hilfe angewiesen ist, schaut die Autorin zurück und schildert das harte, aufopfernde Leben ihrer Mutter, die in dritter Ehe mit einem türkischen Gastarbeiter verheiratet ist und mit ihm zusammen die geliebte Tochter Iris bekommt, für die die Eltern, vor allem die Mutter, alles tun. Die Mutter arbeitet hart unter anderem auch als Prostitutierte, um ihrer Familie ein gutes Leben zu ermöglichen.
Das Cover zeigt die Hauptperson vermutlich in den 80er. Ich finde, man sieht der Mutter ihre Stärke und Lebensfreude auf dem Foto an. Der Roman ist sehr beeindruckend, die schonungslose Sprache vermittelt eine sehr authentische Stimmung. Unglaublich, was die Mutter aber auch die Tochter geleistet haben, Iris Sayram ist mittlerweile eine erfolgreiche Anwältin und Journalistin. Jeder, der Interesse an Milieustudien und Mutter-Tochtet-Geschichten hat sollte dieses Buch unbedingt lesen.