Von der Köllner Friesenstrasse nach New York

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Vom Köllner Friesenwall nach New York. Die Autorin Iris Sayman beschreibt autobiografisch ihre Gradwanderung zwischen zwei Welten während ihrer Kindheit und Jugend.

Ihr literarisches Alter Ego ist die Tochter von Mimi und dem türkischen Gastarbeiter Mustafa. Sie wächst in der Friesenstrasse in Köln zwischen Bordellen, Spielern, Zockern, Drogensüchtigen und Prostituierten auf.

Hier, am Rand der Gesellschaft herrschen eigene Gesetze. Ein Unrechtsbewusstsein im landläufigen Sinn kann sich hier keiner leisten.

Doch Iris vermisst nichts. Mutter und Vater schaffen ihr eine kleine heile Welt. Leider bricht in diese Welt nur allzu oft die harte Wirklichkeit ein.

Die Autorin Iris Sayman resümiert über ihr Leben inmitten dieser von Armut und Liebe geprägten Kindheit. Sie beschreibt ihren Lebensweg völlig ungeschönt.

Die unverstellte köllsche Mundart, die Einfachheit der Sprache und deren Direktheit untermauern die gesellschaftliche Stellung der Protagonisten, machen diese glaubhaft und lassen sie uns ans Herz wachsen.

Aber an die Seele geht die bedingungslose Liebe der Mutter, die „Für Euch“ ( so der Titel) jedes Opfer bringt.

Schafft Iris als Aussenseiterin den Spagat zwischen ihrer Herkunft und ihrem Traum? So viel sein verraten, der Abnablungsprozess ist hart, schmerzvoll und oft egoistisch.

Ich empfehle das Buch bedingungslos. Es ist kein literarisches Fastfood und die Sicht des Kindes auf Ihre Umgebung beschert einen Blick hinter den Vorhang der etablierten Gesellschaft, ihrer Vorurteile und scheinbaren Werte.

Absolut lesenswert.