Für Hier oder zum Mitnehmen?

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Ansgar Oberholz verwirklicht in Berlin einen Traum. Er wollte immer mit 50 Jahren ein Café eröffnen - nun ist es eben schon einige Jahre früher der Fall. In Berlin Mitte eröffnet er das St.Oberholz - ohne einen wirklichen Plan zu haben, wie alles laufen soll. Nur eins weiß er: es soll ein Erfolg werden. Und so beschreibt er in seinem Buch "Für hier oder zum Mitnehmen" die erste Zeit des Cafés während und nach seiner Gründung. Dabei handelt es sich um Einzelgeschichten, rund um seine Mitarbeiter, seine ersten Stammkunden und anderen, immer wieder auftauchenden Charakteren, die chronologisch erzählt werden, und so eine Art roten Faden im Buch bilden.
Die beschriebenen Personen sind so unterschiedlich wie vielfältig, und werden alle mit einer so genauen Charakteristik beschrieben, dass man beim Lesen manchmal das Gefühl hat, man würde sie ohne Probleme erkennen, wenn man Ihnen durch Zufall auf der Straße begegnen würde (Ich habe mich beim Lesen sogar dabei ertappt, zu überlegen, ob ein Magnus, den ich flüchtig kenne, wohl identisch mit dem im Buch beschriebenen Magnus sein könne). Und der Kampf des Autors um den ihm zustehenden Platz in der Hierachie der am Café beteiligt Personen liest sich einfach sehr amüsant.
Ein Buch, das man in einer ruhigen Stunde schnell surchlesen kann, und dabei mit einem Schmunzeln einen kleinen Blick in das Leben des Berliner Cafés werfen.