Für hier oder zum Mitnehmen?

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raschke64 Avatar

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Das Buch beginnt damit, dass ein Mann nach dem Verkauf seiner Anteile an einer Werbeagentur nüchtern, was das Essen angeht, aber stark verkatert auf dem Weg zum Zahnarzt ist. Spontan springt ihm in Berlin ein altes historisches Gebäude ins Auge und im gleichen Augenblick beschließt er, dort ein Café zu eröffnen. Und genauso spontan und chaotisch, wie dieser Entschluss entsteht, geht es mit dem Café weiter. Er laviert sich an Behördenauflagen vorbei, eröffnet das Café mit viel Ideen, aber wenig Geld, noch weniger Ahnung und ziemlich falschen Vorstellungen. Er ist Chef – d. h., er hat Ideen, aber an der Umsetzung und an dem Einsatz mangelt es ziemlich. Seine Angestellten tanzen ihm auf der Nase herum, seine Entscheidungen sind oft fragwürdig bzw. am liebsten trifft er gar keine…
Ehrlich gesagt konnte ich mit dem Buch schwer warm werden. Ich hatte oft das Gefühl, dem Autor und Chef des Cafés eine „Ohrfeige“ geben zu müssen, damit er aufwacht und sich bewegt, Entscheidungen trifft und nicht nur Chef spielt. Obwohl das Buch flüssig zu lesen war, habe ich mich „unterwegs“ oft gefragt, ob ich es denn zu Ende lesen will. Teilweise musste ich mich dazu zwingen. Obwohl man beim Querlesen oder Überblättern einer Seite nicht wirklich etwas verpasst hätte, um den Fortgang der Geschichte zu verstehen. Aber die oft mehr als skurrilen Typen als Gäste und vor allem als Personal waren für mich nicht witzig oder humorvoll, eher nervend. Und so hatte ich oft das Gefühl, dass Café möge doch pleite gehen, damit das Buch schneller zu Ende ist. Mein Fazit: Das Buch sollten die Leute lesen, die die Vorstellung haben, mal schnell eine Café oder eine Gaststätte eröffnen zu wollen. Vielleicht bewahrt es sie vor Fehlern. Allen anderen würde ich es nicht wirklich empfehlen.