Süße Nichtigkeiten

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Zum Inhalt: Ansgar Oberholz beschreibt auf launige Weise die Anfangsschwierigkeiten, die er bei der Verwirklichung eines Lebenstraums - der Eröffnung eines eigenen Cafes - überwinden muss.

Zum Cover: Das Cafe St. Oberholz in Berliner Umgebung, wie es der Grafikdesigner einer Werbeagentur skizzieren könnte. Auch in dieser Branche hat der Vielstudierer Erfahrungen gesammelt.

Mein Eindruck: Amüsante Geschichten ohne langen Nachklang, dieser Eindruck bestimmt das Gros der Kapitel in diesem autobiographisch angehauchten Stückchen Literatur. Mich verließ während der ganzen Zeit der Lektüre nicht das Gefühl, ein sympathischer Fremder oder entfernter Bekannter erzählt mir Anekdoten seines Lebens auf einer Party. Größere Katastrophen werden weggelassen, der Held kann über sich selber lachen (aber nicht zu sehr) und zum Schluss geht man gut gelaunt zum nächsten Smalltalk mit dem nächsten Gast weiter, ohne noch lange über die Begegnung nachzudenken. "Für hier oder zum Mitnehmen" ist also keine Verschwendung, sondern bietet eine vergnügliche Zeit während der Beschäftigung mit dem Buch, erwartet man jedoch, wirklich etwas "mitzunehmen", was über Seite 238 hinausgeht, so kann das diese Geschichte nicht erfüllen. Dafür bietet nicht eine der Episoden genug Tiefe, sei es Geistervertreibung, Junkies, Begegnungen mit Exkolleginnen oder zwischenmenschliche Verwicklungen verschiedenster Weisen. Spannend wird dieses Buch nur jemand finden, der mit der Szene rund um das Cafe in Berlin in Kontakt steht.

Fazit: Nur für Insider oder als Zwischendurchsnack, dann aber durchaus spaßig.

3 Sterne