Blind, bedrohlich und brisant

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sonnenblumenkind70 Avatar

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Jenny Aarons Fähigkeiten als erblindete Polizistin kommen auch in der dritten Geschichte wieder zum Einsatz. Wieder an ihrer Seite sind ihr Kollege Ulf Pavlik und die anderen Kollegen. Eine junge Frau – sie heißt Malin – ist ein Schatten für Jenny und ihre Kollegen. Wobei sich herausstellt, dass Malin und Jenny sich sehr ähneln. Seilschaften und komplizierte Beziehungen zwischen Politikern, Polizeimitglieder und ehemalige Militärangehörige werden zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Jenny, ihrem Team und den anderen Bösewichten in dieser Geschichte. Täter und Opfer treten gleichzeitig auf der Bühne auf, vor allem, als mehrere Opfer zu beklagen sind, als Jennys sogenannte Abteilung ins Visier der Bösewichte geraten. Rache und Vergeltung liegen hier nicht weit voneinander entfernt.
Andreas Pflüger übertrifft sich mit dem dritten und letzten Teil mit der erblindeten Polizistin Jenny Aaron. Zunächst ist dieser Teil um einige Seiten länger als die ersten beiden Bände „Endgültig“ und „Niemals“. Außerdem erschien dieser Teil komplexer und stellenweise komplizierter als die vorherigen Bände meiner Meinung nach. Komplexer und komplizierter liest sich dieser Band, weil der Autor mehr Nebenfiguren, Schauplätze und Vergangenheitsmomente eingebaut hat. Jenny Aarons Privatleben ist diesmal davon geprägt, dass sie in einer speziellen Klinik versucht, wieder ihr Augenlicht wiederzubekommen, aber auch den Verlust ihres Vaters und ihrer Freundschaften zu bewältigen. Ebenfalls erfährt man von ihr, wie sie ihre Verteidigungstechniken in der Vergangenheit erlernte. Verluste, Ängste und Schicksale spielen ebenso eine Rolle wie humoristische Dialoge zwischen und mit den Protagonisten. Jenny Aarons Rolle wirkt wieder einmal tough, aber auch zerbrechlich und nachdenklich. Sie hadert hin und wieder, vor allem über die Rolle ihres Vaters und ihrer Kindheit. Malin stellt eine Figur dar, die ihr Spiegelbild sein könnte, weil ihre jeweiligen Väter sie auf ähnliche Art und Weise schon in der Jugend ausgebildet haben.
Anfangs hatte ich kleinere Probleme mit einzelnen Settings, weil sie langatmig und komplex beim Lesen wirkten. Doch als die Figuren Jenny Aaron und Ulf Pavlik wieder intensiver in der Geschichte auftauchten, wurde die Geschichte spannender und abwechslungsreicher. Andreas Pflüger gelang es mit dieser Reihe auf einem hohen Niveau authentische und interessante Figuren zu schaffen. Es gibt Höhen und Tiefen, aber auch ein Ende, das zu dieser Trilogie passt.