Lavendel wird eigentlich eine beruhigende Wirkung nachgesagt - vielleicht ist mir der Titel deshalb doppelt ins Auge gesprungen: gefährlicher Lavendel (übrigens nach Tödlicher Lavendel und Schwarzer Lavendel der dritte Besuch des Autors in der schönen Provence). Leon Ritter, deutsch-französischer Arzt, hat eigentlich ein ruhiges Leben in den Weinbergen Südfrankreichs und genießt seinen samstäglichen Cafe, als er ins Krankenhaus gerufen wird zu einer Patientin, die überfallen wurde. Parallel dazu versucht seine Lebensgefährtin Isabelle auf der Polizeiwache Licht ins Verschwinden des in Flüchtlingsfragen sehr engagierten Richters Lambert zu bringen - war es ein Verbrechen oder, wie die Zeitungen mutmaßen, eine Flucht mit der Geliebten? Doch wenig später offenbart sich in der Blumencorso-Verantwortlichen Madame Simon eine Geliebte Lamberts - und auch sie weiß nichts über sein Verschwinden. Und was hat diese herrliche Idylle, in die man selbst am liebsten sofort reisen würde, mit der abscheulichen Szene, die sich zwanzig Jahre zuvor auf einem Flüchtlingsboot abspielte und das Buch einleitet, zu tun?