Andreas Schmidt – Gehasst

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diana pegasus Avatar

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Andreas Schmidt – Gehasst

Mandy Klimmek wird von ihrem Freund Tom zu einem Foto-Shooting gefahren, unterwegs streitet sich das Paar, denn Mandy wird sich nackt fotografieren lassen, den Fotograf hat sie nie zuvor gesehen. Tom hat ein schlechtes Gefühl dabei. Doch als Mandy an ihrem Zielort ankommt, lässt er sie einfach stehen und Mandy widmet sich ihrem Job.
Clay hat spezielle Vorlieben und als das Fotoshooting ausufert, wird wenig später die grausam entstellte Leiche von Mandy aufgefunden.
Die Kommissare Franka Hahne und Michael Stüttgen vom KK11 ermitteln in Wuppertal, wo nur kurze Zeit später eine weitere Leiche auftaucht. Doch es wird nicht die letzte bleiben und die Kommissare ermitteln in alle Richtungen.

Die Leseprobe, die der Grund für meine Bewerbung für das Buch war, hat mir sehr gut gefallen, spannend und flüssig geschrieben, detailreich und fesselnd.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Verlag für mein Leseexemplar bedanken.

Leider änderte sich das im Verlaufe des Buches, die Spannung wurde zwar überwiegend aufrecht erhalten, sodass ich das Buch auch nicht aus der Hand legen wollte, aber durch die vielen Details und Wiederholungen wurde der Lesefluss gestört.
Auch ein paar logische Fehler haben sich hier eingeschlichen (erst ist es nur eine Matratze auf dem Boden, dann steht auf einmal ein Bett da; es wird ein Glas Wein getrunken, am nächsten Morgen ist die Ermittlerin vom vielen Alkoholgenuss nicht gut drauf; ein Gebäude wird abgebrannt und doch bleiben einige Bilder erhalten;...)
Die Grundidee, einen Killer der sich selbst für einen Vampir hält fand ich sehr gut. Auch das dem Leser der Täter sofort bekannt ist, die brutalen Morde miterlebt, seinen Gedankengängen folgen kann, ist eine gute Idee und war interessant, wenn auch manchmal etwas übertrieben. Nur so richtig rund kam mir das alles nicht vor, auch das Finale war einfach viel zu unspektakulär und plötzlich war alles zu Ende.
Einfach schade.
Ich hatte mir aufgrund der Leseprobe etwas anderes vorgestellt und war enttäuscht, das meine Erwartungen nicht erfüllt wurden, obwohl der Autor viele Wendungen und Überraschungen eingebaut hat, waren einige Gedankengänge oder Lösungsvorschläge für mich zwar nicht immer nachvollziehbar, aber trotzdem nicht langweilig.

Die Charaktere waren gut beschrieben, blieben in ihrer Tiefe zwar noch ein bisschen blass, aber dennoch konnte man sich einen ersten Eindruck machen. Ab und an fehlte es etwas an Glaubwürdigkeit.
Franka Hahne war mir sympathisch, auch wenn sie die Worte „Bitte“ und „Danke“ scheinbar nicht in ihrem Wortschatz beherbergt, hat sie sich bemüht den Fall zu lösen.
Ihr Kollege Michael Stüttgen war zwar auch sympathisch, aber ich bekam ihn einfach nicht zu fassen.
Die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, und haben gut in die Story gepasst.
Die Örtlichkeiten in Wuppertal und Umgebung waren gut beschrieben, sodass ich einiges wieder erkennen konnte.
Die Handlung war sehr komplex, sodass das eine oder andere auf der Strecke blieb, was aber sicherlich auf die Kürze der Ermittlungsdauer zurück zu führen ist.
Die Perspektivwechsel machten das Buch spannender.
Eine Fortsetzung zu diesem Buch kann ich mir gut vorstellen, da es hier noch einige unbeantwortete Fragen gibt.

Das Cover ist ein Blickfang, im Grunde genommen schlicht, aber wenn man genau hinschaut, fallen einem die Details ins Auge, die Verletzung am Hals der Frau, alles in Grau gehalten, dazu noch die dunkelrote Schrift die sich abhebt. Mysteriös, beklemmend aber interessant.

Fazit: Eine interessante Idee, leider für mich nicht ganz rund. Brutal. Überwiegend spannend. Die Mordszenen sind nichts für schwache Nerven (oder schwachen Magen).

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 2 – 3 Sterne.