Gibt es Vampire?

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
In Wuppertal ereignen sich äußerst blutrünstige Morde an mehreren Frauen und Männern, die weiblichen Opfer werden dabei tot gebissen. Die aus privaten Gründen aus Berlin zurückgekehrte Polizistin Franka arbeitet mit ihren Kollegen fast ohne Pause an diesem bizarren Fall, um die Bestie dingfest zu machen.

Mein Eindruck:
Obwohl mir bis zum Schluss unklar war, warum der Titel „Gehasst“ lautet, hat der Autor auch einiges richtig gemacht. Gut ist ihm zum Beispiel der Spannungsaufbau gelungen. Man fiebert mit den potenziellen Opfern und hofft auf ihre Rettung aus der Gefahr. Ebenfalls wissen die ausgelegten falschen Fährten zu gefallen. Weniger gut ist jedoch die sprachliche Qualität des Buches. Die Ausdrücke driften sehr oft in das Umgangssprachliche ab und der Autor erklärt Manches nicht nur einmal, sondern drischt die Information mehrmals auf seine Leser ein. Dieses passiert unabhängig davon, ob sich eine Wichtigkeit für das Weiterkommen der Story zeigt oder nicht. Beispielsweise wird mehrfach die Erkrankung von Frankas Mutter als Grund für ihren Jobwechsel thematisiert, spielt aber während der ganzen Woche überhaupt keine Rolle. Weiterhin eröffnen sich einige logische Löcher: Es ist widersinnig, dass ein romantisches Stelldichein weiterverfolgt wird, wenn sich das Objekt der Begierde mit einem absolut abstoßendem Atem präsentiert. Schon gar nicht, wenn man sich vorher sowieso schon im Zweifel darüber war, ob man dieses Treffen wirklich möchte oder nicht. Unklar und nicht schlüssig zeigen sich auch die Motive der Unterstützer des Täters. Das führt dazu, dass die Glaubwürdigkeit so sehr leidet, dass selbst die Spannung die Geschichte nicht mehr retten kann.
Möglicherweise sollte sich der Autor beim nächsten Buch mehr unterstützen lassen. Er hat wirklich gute Ideen, diese sollten jedoch besser umgesetzt werden.

Mein Fazit:
Aufwühlender Plot, sprachlich mit Luft nach oben

2 Sterne