ein neues Leben

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anne_kaffeekanne Avatar

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In naher Zukunft ist es möglich, das Gedächtnis jugendlicher StraftäterInnen zu löschen. So kann man ihnen ein neues Leben zu ermöglichen, ohne andere Menschen zu gefährden.
Kyla ist eine dieser Jugendlichen. Sie steht unter strenger Überwachung und kommt in eine neue Familie. Doch bald bekommt sie Zweifel an der offiziellen Version der Wahrheit.

Die Grundidee ist sehr interessant. Mal eine neue Art, straffällige Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Leider ist das nicht immer bestechend logisch.
Die Levo-Technologie erschließt sich mir noch nicht so ganz. Warum werden die Jugendlichen bei starken Gefühlen pauschal „ausgeschaltet“? Im Grunde genommen sind ja Freude oder Trauer nicht so gefährlich und auch schwer zu unterdrücken. Warum wird der Aufenthaltsort der Jugendlichen nicht mit dem Levo überwacht? Es wäre doch nichts leichter als das und das macht man ja auch schon jetzt mit einigen StraftäterInnen. Vielleicht gibt es ja mit der Zeit Aufklärung. Im ersten Band wird vor allem die Hauptperson Kyla und ihr neues Leben vorgestellt. Das ist nicht immer spannend, aber ich fand das Gedankenexperiment, dass da jemand ganz neu zu leben lernen muss, ohne zu wissen warum, schon interessant.
Besonders die Nebencharaktere sind aber eher blass. So bleibt ihre Motivation im Dunkeln und es bleibt Raum für überraschende Wendungen in der Handlung, aber sie sind auch nicht sonderlich interessant. Leider trifft das besonders auf Ben zu, der als love interest etwas zu glatt ist. Aber ich urteile hart als Erwachsene, für ein Jugendbuch finde ich so etwas völlig in Ordnung.
Ein eher gemächlicher Reihenauftakt, der interessante Fragen aufwirft.