Schon der erste Satz nimmt mich gefangen, mit seiner Schlichtheit und der poetischen Sprache beinhaltet er doch eine brutale Tiefe und überrollt mich mit unglaublicher Wucht. Das Thema Magersucht/Essstörung wird hier auf sehr intensive und persönliche Weise geschildert. Gleichzeitig schwingt aber durch das ärztliche Protokoll auch eine gefährliche Nüchternheit mit. Die Mischung aus beidem gibt mir als Leserin das Gefühl einer unaufhaltsamen Katastrophe entgegen zu blicken. Man möchte das Mädchen am liebsten in den Arm nehmen und ihr beistehen und kann ihre Gefühle doch so gut verstehen und fast selbst spüren. Die sehr kurzen Abschnitte machen das ganze nochmal eine Stufe eindringlicher. Das klingt nach einem wirklich grandiosen Buch!