Erinnert ein bisschen an "Das Büro" von Voskuil

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ismaela Avatar

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Wie wahrscheinlich die meisten hier dachte ich bei dem Titel des Buches an eine Lyriksammlung einer mehr oder weniger vergessenen Autorin und wollte schon "weiterblättern", als ich doch mal den Klappentext und danach die LP gelesen habe. Was soll ich sagen - bei knapp 1000 Seiten fragt man sich natürlich, was die Autorin so alles zu erzählen hat. Die ersten 60 Seiten der Leseprobe zeigen: sehr viel. Hier werden wirklich bis ins kleineste Detail Tagesabläufe, Begegnungen in der Küche, Wohnungsbesichtigungen etc. erzählt und bewertet, die Kinder, die Arbeitskolleginnen und -kollegen werden vorgestellt und fast schon selbst zu Bekannten, die Wohnumgebung meint man zu sehen, wenn man kurz vom Buch auf- und aus dem Fenster schaut. Ob die Autorin diese Spannung über fast 1000 Seiten halten kann, kann ich nicht sagen, die ersten 60 Seiten fand ich sehr ansprechend und mitreissend. Der Schreibstil ist flüssig und das Erzählte ist frei von Künstelei und Effekthascherei und war für mich sehr angenehm zu lesen. Das Ganze hat mich so ein bisschen an die "Büro"-Reihe von Voskuil erinnert, der in sieben seeehr langen Bänden vom Büroalltag eines kleinen Angestellten erzählt.
Spannend!