Dicker Wälzer

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gisel Avatar

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Der Göteborger Verleger Martin Berg scheint an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen zu sein. Seine Frau ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden, sein großes Romanprojekt hat er nie vollendet, die Verlagsgeschäfte stocken. Währenddessen ist vor allem seine Tochter Rakel immer noch in Erwartung darauf, etwas von ihrer Mutter zu erfahren. Ein Roman, den Rakel in die Hände bekommt, scheint sie auf die Spur ihrer Mutter zu bringen.

Mit diesem Buch legt die Autorin Lydia Sandgren einen dicken Wälzer vor, man kann sich gut vorstellen, dass sich hier die gesammelten Werke eines ganzen Lebens niederschlagen, nämlich die von Martin Berg. Doch Martin hat nie ein Werk vollendet. Geprägt wurde das Leben der Familie Berg vom Verschwinden der Mutter, die ohne einen Abschiedsbrief eines Tages wegging und sich nie wieder meldete. Kann denn eine Mutter einfach so ihre Familie verlassen? Die Geschichte entwickelt sich in mehreren Handlungsebenen und Zeitschienen, wobei mir vor allem zum Schluss nicht immer sofort klar war, in welcher Zeitebene die Geschichte sich gerade befindet. Man hätte die Erzählung sicher noch etwas zusammenstreichen können, aber vermutlich ist die Dicke des Buches dem Hommage an die Literatur gewidmet. Was mich aber gänzlich unbefriedigt hinterlassen hat, nach all den Ausführungen, die ich mit der Autorin mitgegangen bin, ist der offene Schluss – und damit all die vielen Fragen, die nach der Lektüre immer noch unbeantwortet bleiben.

Für dieses Buch muss man sehr viel Zeit mitbringen. Ich habe mich durch all die Seiten gelesen, und doch haderte ich immer wieder damit, ob ich es fertig lesen soll. Ob es sich wirklich gelohnt hat? Das kann ich gar nicht richtig beantworten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.