Liebe zur Literatur

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"Gesammelte Werke" von Lydia Sandgren ist ein wortgewaltiges und sehr umfangreiches Debüt. Im Mittelpunkt steht hier der schwedische Verleger Martin Berg, Sehr viel erfahren wir hier von seinen Jugend- und Studienjahren und seiner tiefen und langjährigen Freundschaft zu dem Künstler Gustav Becker. Auch seine Kinder Rakel und Elis werden hier umfassend begleitet und beschrieben. Grade die Erzählungen von Rakel empfand ich als erfrischende Auflockerung, eine etwas andere Sicht auf die Dinge.
Über allem schwebt das Verschwinden von Cecilia, Ehefrau von Martin und Mutter der beiden Kinder. Sie verschwand, als die Kinder noch klein waren und so wirklich wird nicht darüber gesprochen in der Familie Berg.
In jeder einzelnen Seite kommt hier die Liebe zur Literatur zum Ausdruck, die der Autorin, aber auch der Protagonisten. Vieles dreht sich um das Schreiben, Lesen und Verlegen von Büchern.
Auch die Jugendfreundschaft zwischen Martin und Gustav wird sehr ausführlich beschrieben und analysiert, in dem Buch ist viel Zeit für die Entwicklung jeden einzelnen Charakters. Das ist hier die große Stärke des Buches, es ist so lang, dass sich jeder Charakter entwickeln kann und man ihm als Leser näherkommen kann. Das ist aber auch die einzige Schwäche, die ich hier empfunden habe, ich lese sehr gerne dicke Bücher, aber hier war mir einiges zu langatmig, zu umfangreich dargestellt.
Ansonsten liest sich das Buch flüssig und gut, der Sprachstil ist klar und abwechslungsreich, ich habe es sehr gerne gelesen.