Verschollen für immer?

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Mit dem umfangreichen Debütroman „Gesammelte Werke“ von Lydia Sandgren taucht die Leserschaft in eine intensive Freundschaftsbetrachtung ein. Das Hauptdreieck wird von Martin, dem Verleger, seiner Frau Cecilia, der Doktorandin, und Gustav, dem Maler, gebildet. Durch ein geführtes Interview mit Martin erhält das Buch einen Rahmen, zu dessen Fragen und Antworten, stets neue Einblicke in die unterschiedlichen Lebensabschnitte der Drei und der beiden Kinder, Rakel und Elis, gegeben werden. Dass sich Cecilia ohne Angaben von Gründen aus ihrem Familienleben mit Martin entfernt hat und seitdem untergetaucht ist, bleibt der indirekte Handlungsstrang. Daneben wird die langjährige Freundschaft zwischen Martin und Gustav mit ihren Höhen und Tiefen von Beginn an mit dem hohen Zigaretten- und Alkoholkonsum beleuchtet, erzählt und vertieft. Letztlich ist es Rakel, die nach Lesen eines deutschen Romans, dass Gefühl nicht loswird, ihre Mutter ist die Protagonistin und somit ihr Verschwinden hinterfragt und vor allem das Hinnehmen des Verlustes nicht länger duldet. Der schwedische Roman lässt sich mit seinen über 800 Seiten viel Zeit die Charaktere und die einzelnen Lebensabschnitte zu entwickeln und zu beschreiben. Wer Freude an detaillierten Ausführungen und intensiven Beschreibungen hat und auch vor einem wendereichen Ende nicht zurückschreckt, wird dieses gesammelte Werk lieben.