Leo Becker sucht seinen Platz in der Gesellschaft

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mianna Avatar

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In dem Buch "Gesellschaftsspiele" von Louise Jacobs geht es um einen Künstler namens Leo Becker, der unzufrieden mit sich, seiner Kunst und überhaupt mit allem scheint. Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über seine Beziehungen zu Frauen, Fehlentscheidungen und seltene Glücksmomente. Dabei spielt besonders sein Leben als Maler und Musiker, außerdem die Ehe mit seiner Frau eine große Rolle. Leo Becker wird immer wieder als Ekel, Scheusal, Egoist und als widersprüchlich hervorgehoben. Doch was will das Buch, oder vielmehr die Autorin uns sagen?

Der Text ist in gut verständlicher, alltäglicher Sprache formuliert und übermittelt Spannung. "Der Wind spielte in der Landschaft, und Leo schmeckte den alten Winter in der Luft." Die Autorin bedient sich vieler Metaphern, die mich teilweise an Zeilen aus Gedichten erinnern und den Text aufwerten. Die handelnden Personen sind wenig detailreich beschrieben, umso mehr die Handlungen. Dadurch, dass die Situationen aus mehreren Blickwinkeln beschrieben werden, wirken sie real und ergeben ein rundes Bild. Teilweise sind die Schilderungen seiner Lebensphasen langatmig. Das Buch baut auf Kapiteln auf und besteht aus sinnvoll angeordneten Teilen.

Die Geschichte verläuft ganz anders, als ich es erwartet hatte und endet unerwartet. Ich weiß nicht, was ich von dem Ende halten soll und frage mich, was die Autorin uns damit sagen will. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und es erinnert daran, wie kurz das Leben sein kann und wie schwer es ist, den Platz in der Gesellschaft zu finden...