Sätze wie Großleinwände
Kunst ist kreativer Freiraum, Kommerz ist finanzielle Abhängigkeit - und irgendwo zwischen diesen extremen Gegensätzen der internationalen Kunstszene fühlt sich der Protagonist des neuesten Werkes von Louise Jacobs gefangen, ausgeliefert, ohnmächtig.
In Jacobs "Gesellschaftsspielen" ist der Titel tatsächlich Programm: Den Leser erwartet eine Fülle an Gesellschaftskritik, die sich insbesondere gegen die Oberflächlichkeit und Inszeniertheit der gut betuchten westlichen Welt richtet. Bewusst agieren im gesellschaftlichen Spielfeld oder ablehend reagieren im gesellschaftlichen Zwang - beide Seiten kommen hier zum Tragen und machen den Charakter des Buches aus.
Während der Maler Leo Becker - ein erfolgreicher deutscher Künster Mitte Dreizig - für Authentizität in seinen Bildern und nicht zuletzt seinem Leben eintritt, haben sich sein Agent Max und seine Frau Rahel dank seines enormen Erfolges zum genauen Gegenpol entwickelt. Kundenwünsche, Kommerzialisierung und die künstliche Verknappung seiner Kunst führen letztendlich zu einer Entfremdung in Freundschaft und Ehe.
Während Becker für eine herausragende Chance mit hohem Prestige, nämlich eine Ausstellung im Metropolitan Museum in New York City, innerhalb von nur neun Monaten zwölf grossrahmige Kunstwerke anfertigen soll, befallen ihn Selbstzweifel und Zukunftsängste. Während sein gesamtes Umfeld diese stimmungsvollen Entwicklungen mit dem herrschenden Druck zu erklären versucht, richtet sich seine Entäuschung und seine Wut immer mehr auf die oberflächlich glanz-polierte Kunstwelt. Becker, im Mittelpunkt von Gesellschaftsspielen, will nicht mehr mitspielen.
Vor dem Hintergrund des sicher sehr realistisch eingeschätzten Kunstmarktes konnte ich die Empfindungen dieses sensiblen Malers wunderbar nachvollziehen. Mehrere Sätze und Dialoge haben mich tief bewegt, hier will sich eine Person für die Ursprünglichkeit künstlerischen Schaffens und die Offenheit liebevollen Miteinanders stark machen. Und damit meine ich nicht in erster Linie die Kunstfigur Leo Becker, sondern die Autorin Louise Jacobs.
Kurz: Nach "Sehnsucht nach Elena" für mich das bisher beeindruckenste Werk aus der Riege der vorablesen-Bücher!
In Jacobs "Gesellschaftsspielen" ist der Titel tatsächlich Programm: Den Leser erwartet eine Fülle an Gesellschaftskritik, die sich insbesondere gegen die Oberflächlichkeit und Inszeniertheit der gut betuchten westlichen Welt richtet. Bewusst agieren im gesellschaftlichen Spielfeld oder ablehend reagieren im gesellschaftlichen Zwang - beide Seiten kommen hier zum Tragen und machen den Charakter des Buches aus.
Während der Maler Leo Becker - ein erfolgreicher deutscher Künster Mitte Dreizig - für Authentizität in seinen Bildern und nicht zuletzt seinem Leben eintritt, haben sich sein Agent Max und seine Frau Rahel dank seines enormen Erfolges zum genauen Gegenpol entwickelt. Kundenwünsche, Kommerzialisierung und die künstliche Verknappung seiner Kunst führen letztendlich zu einer Entfremdung in Freundschaft und Ehe.
Während Becker für eine herausragende Chance mit hohem Prestige, nämlich eine Ausstellung im Metropolitan Museum in New York City, innerhalb von nur neun Monaten zwölf grossrahmige Kunstwerke anfertigen soll, befallen ihn Selbstzweifel und Zukunftsängste. Während sein gesamtes Umfeld diese stimmungsvollen Entwicklungen mit dem herrschenden Druck zu erklären versucht, richtet sich seine Entäuschung und seine Wut immer mehr auf die oberflächlich glanz-polierte Kunstwelt. Becker, im Mittelpunkt von Gesellschaftsspielen, will nicht mehr mitspielen.
Vor dem Hintergrund des sicher sehr realistisch eingeschätzten Kunstmarktes konnte ich die Empfindungen dieses sensiblen Malers wunderbar nachvollziehen. Mehrere Sätze und Dialoge haben mich tief bewegt, hier will sich eine Person für die Ursprünglichkeit künstlerischen Schaffens und die Offenheit liebevollen Miteinanders stark machen. Und damit meine ich nicht in erster Linie die Kunstfigur Leo Becker, sondern die Autorin Louise Jacobs.
Kurz: Nach "Sehnsucht nach Elena" für mich das bisher beeindruckenste Werk aus der Riege der vorablesen-Bücher!