Spiegel der Gesellschaft

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Der Prolog beginnt mit der Beerdigung des Malers und Helden des Romans Leo Becker, erzählt aus der Perspektive  von Ebba. Sie war seine Freundin bevor er Rahel heiratete.
"Menschen in Gesellschaft. Ein Spiel." Hier geht es um die Kunstszene voller Kommerz. Bilder verkaufen sich unglaublich hohen Summen, Sammler und Magazine. Leo hat es mit 37 zu großem Erfolg in dieser Szene gebracht, in der es aber eher darum geht, gesehen zu werden und zu sehen. Leo empfindet sich nur als jemand, der das Ganze etwas aufwertet.  Rahel, seine Frau sieht  in ihm und seiner Kariere ihre Aufgabe. Sie und Max halten dem Maler den Rücken frei, damit er nur zu produzieren braucht:  Ein Kalender mit Aktmodellen in limitierter Auflage, einen Auftrag einer Ausstellung ...12 Bilder in 9 Monaten......Leo fühlt sich ausgebrannt. 5 Jahre nicht malen, oder besser 3? Skulpturen wären doch mal was, Max will ihm Flüge besorgen nach Rom, damit er sich dort inspirieren lassen soll.
Leo zieht sich aufs Land zurück und malt die vielen Bilder in kurzer Zeit, Rahel fühlt sich dort nicht wohl. Ihr fehlt der Trubel der Stadt.. Für ihn sind die Bilder  unfertig, schlechte Kunst, was keiner aus der Szene laut sagt.  Alle loben, keiner schaut genau hin, keiner stellt ihn in Frage. Für Rahel "war Leo Becker  das Versprechen jener weiten  Welt, die sie in New York gesucht hatte."
Und Ebba? Sie taucht plötzlich auf seiner Geburtstagsparty auf. Ein Freund brachte sie mit. Leo möchte Zeit mit ihr verbringen und sie malen. Ebba ist hin und her gerissen. Sie möchte sich seiner Anziehungskraft, ihrer alten Liebe, dem Mann der ihr vor Jahren so weh getan hatte, entziehen.

Wohin wird die Entwicklung gehen? Hin zu noch mehr Oberflächlichkeit, Leistungsdruck, Verschwendung? Was zählt wirklich im Leben? Der Roman ist in der Kunstszene angesiedelt, doch könnte er adäquat in vielen anderen Milieus spielen.