Vom Malen, Sehen und Lieben

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laleli Avatar

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Louise Jacobs Roman handelt nicht nur von der Schickimicki-Gesellschaft der Klugen, Schönen und Reichen, die als Sammler oder Mäzene oder Verkäufer mit Kunst zu tun haben. Vielmehr handelt er von Kunst und davon, wie es ist, sie zu schaffen. Er handelt vom Leben als Künstler und davon,  wie die Kunst jeden Tag etwas davon verschlingt. Leo, der gefeierte Maler, ist ein ewig Suchender: Im Leben sucht er nach Glück und Erfüllung, in der Kunst nach Perfektion. Zwar hat er großartige Erfolge, doch diese kosten ihn seine Unbefangenheit beim Malen. Zwar hat er zwei Frauen, die ihn beide auf ihre Art lieben, doch kann er keine der Beziehungen längere Zeit glücklich leben.

Fast könnte man glauben, dass am Ende die Kunst das Leben kostet und der Kommerz siegt, doch so einfach ist es nicht...

Jabobs Roman besticht durch außerordentlich gelungende Psychogramme der Figuren und durch herausragende Schilderungen von Bildern und ihrer Entstehung. An einigen Stellen meint man fast, den Farbengeruch des Ateliers in der Nase zu haben und die Werke vor Augen zu sehen...

Ein großartiges, sehr reifes Buch von einer erstaunlich jungen Autorin, das man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte!