Frl. Krise

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Frl. Krise beschreibt in ihrem Buch "Ghetto - Oma" in erster Linie ihren Lehreralltag in einer Brennpunktschule. In kurzen Kapiteln schreibt sie über den täglichen Wahnsinn, den sie - in erster Linie- mit ihrer Klasse erlebt. Dazu kommen kurze Rückblenden in ihre Anfangszeit als Lehrerin und zurückliegende Schulerlebnisse aus der Zeit, bevor sie ihre aktuell beschriebene Klasse bekam. Die Höhen und Tiefen im Schulalltag, die immer wiederkehrende Hoffnung auf eine Besserung im Verhalten der Schüler, die oft genauso schenll wieder zerstört wird, kleinere Schulkatastrophen wie ein zu scheitern drohendes Theaterprojekt - das und vieles mehr wird in einem recht nüchternen Schreibstil berichtet, und wirkt gerade dadurch oft besonders. Auch die zufälligen Begegnungen mit ehemaligen schülern, welche die Lehrerin offenbar für die bisher eher hoffnungslos erscheinenden Schüler hoffen lässt lesen sich interessant.
Die Geschichten sind nett erzählt, viele Sachen kommen mir, da ich in der Nähe einer Schule mit hohem Anteil von Schülern mit Migrationshintergund wohne und zeitweise im sozialen Brenpunkt Jugendarbeit gemacht habe, durch eigenes Erleben sehr bekannt vor. Dennoch war ich nach der Leseprobe etwas enttäuscht, da für mich die besten Szenen eigentlich schon darin zu lesen waren. Dabei war der Rest des Buches sicher nicht schlecht, aber es zog sich beim Lesen teilweise ein wenig. Wenn jemand Spaß an solchen Geschichten hat, wird er auch an diesem Buch Spaß haben, auch wenn es vermutlich einige Titel gibt, die noch unterhaltsamer sind.