Lehrreich und berührend

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holzfrieden Avatar

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Marc Sinan verarbeitet in „Gleißendes Licht“ auch seine eigene Biographie. Sein Protagonist Kaan ist Komponist und lebt in Berlin. Der Tod seiner Großmutter ist der Anlass, der ihn in die Vergangenheit seiner Familie, die des türkischen Volkes, die der Armenier und somit in seine eigene blicken lässt. Sinan erzählt nicht linear, man muss gut aufpassen beim Lesen, aber nur so kann man sein Buch auch genießen.
Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen, weil es zum einen die Inhalte des Prologs eindrucksvoll unterstreicht und zum anderen auch für sich allein betrachtet das Thema des Buches wunderbar aufgreift: die Weite der Thematik, Flucht und Vertreibung und Nebulöses. Alles findet sich im Laufe des Romans wieder. Ich sympathisiere sofort mit Kaan, mit seiner Getriebenheit, seinen Zweifeln.
Die Wechsel zwischen den Zeitebenen sind anspruchsvoll, ich habe für ein noch besseres Verstehen weitere Texte zum historischen Hintergrund gelesen.
Man merkt dem Buch an, dass Sinan Komponist ist, denn so wirkt alles, wie eine große Komposition mit Paukenschlägen und leisen Tönen. Unterstrichen werden diese Elemente durch lyrische und auch lautmalerische Elemente.
Dieses Buch ist anders als von mir erwartet, aber dennoch sehr beeindruckend.