Aktueller denn je

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abibliophobia Avatar

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Das Cover ist unscheinbar im Vergleich zur Power, die im Buch steckt. Die Wartezeit am Flughafen ist jedem von uns bekannt. Eine unnatürliche Nervosität, der Kopf steht nicht still in dieser Zeit und die Gedanken überschlagen sich, wie bei keiner anderen Aktivität. Man fragt sich, was der Protagonist zu verstecken hat, welcher Konflikt noch offen ist, der ihn so unsicher werden lässt? Die detaillierten Situationsbeschreibungen langeweilen nicht, sie bauen die Spannung eher noch auf. Man fragt sich so beispielsweise, was sich tatsächlich alles in den Koffern befindet. Die Hauptfigur scheint in einem permanenten inneren Kampf zu sein, man bekommt das Gefühl, dass er aus seinem Elite-Studentenalltag ausbrechen will, andererseits aber ganz zufrieden ist. Die Entscheidung der Studienrichtung und des Ortes scheinen nicht spontan getroffen worden zu sein, dennoch wirkt er alles andere als glücklich. Der Kopf der Hauptperson läuft den ganzen Tag auf Hochtouren, die inneren und äußeren Einflüsse lassen ihn unruhig erscheinen. Im zweiten Kapitel erfährt man endlich etwas mehr, aufgewachsen ohne Vater, den er nur aus der Ferne bewundert. Der vater wird als klarer Stratege dargestellt, während der Sohn seinen Platz im Leben noch finden muss. Immer wenn man das Gefühl hat, man beginnt die Figur zu durchschauen, entstehen neue Facetten wie zum Beispiel die Leidenschaft fürs Boxen. Mich interessiert diese Figur jetzt schon sehr und ich möchte mehr über ihn, seine Familie und das Verhältnis zur Freundin wissen. Die Idenftifikation ist bereits nach ein paar Seiten aufgebaut. Ich denke, dieses Buch wird sich als absolut lesenwert herausstellen.