Absolut lesenswert

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abibliophobia Avatar

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Das Cover ist schlicht im Vergleich zur Vielschichtigkeit des Inhalts. Im Buch geht es um den Elitestudenten Noah, der seinen sehr erfolgreichen Vater kennen lernt und dadurch immer mehr in die Welt des Geldes eintaucht.
Das zentrale Thema des Buches ist die Ratlosigkeit und die permanente Selbstreflexion der eigenen Handlungen.
Der Ich-Erzähler wirkt auf den ersten Blick arrogant und unsympathisch, lernt man ihn dann aber kennen, wächst er einem zunehmend ans Herz. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser in die Welt der Macht und des Geldes eingeführt, selbst die Zeugung des Protagonisten ist schon durch Geld bestimmt. Es wird immer wieder Bezug auf die Natur genommen, als eine Art Ausbruch aus dem Leben. Das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, das jeder von uns einmal erlebt hat, zieht sich präsent durch das ganze Buch. Die innere Zerrissenheit Noahs erhöht die Spannung, weil man nie richtig einschätzen kann, wie er als nächstes reagiert. Diese innere Unruhe wird auch in der Beziehung zu Sophia sehr deutlich. Die Hauptfigur durchläuft eine spannende Entwicklung, an der der Leser dank des detaillierten Schreibstils sehr gut teilnehmen kann. Der erste Wendepunkt des Buches erfolgt schon im ersten Drittel, als Noah seinen Vater kennen lernt und eine Beziehung zu ihm aufbaut.
Das Buch besticht vor allem durch Rückblicke in die Vergangenheit. Schulerfahrungen und erste Begegnungen mit Noahs Jugendliebe Sophia runden die Geschichte ab. Einzig das Product Placement wird etwas zu stark betrieben.
Ein gelungenes Buch über Macht, Geld, Liebe, Freundschaft, Gier und Kontrollverlust mit einem Ende, das so niemand erwartet hat. Der sympathische selbstkritische Protagonist führt uns durch eine spannende Reise rund um die Frage "Wie schnell verliert man den Bezug zum Wert des Geldes"
Ein absolut empfehlenswertes Buch!