Großer Wurf

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Nachdem ich das Cover nicht besonders prickelnd fand, hatte der Klappentext doch Hoffnung geweckt, dass man mit Silvan Aeschlimann einen neuen großen Schweizer entdeckt. Und der Titel „Glück ist teuer“ suggeriert, Glück sei käuflich. Große Erwartungen also – die das Buch nicht enttäuscht.

Die Grundhandlung ist schnell erzählt: Der Student Noah lernt durch seinen Vater die Welt der Schönen und Reichen kennen und kommt selbst immer mehr in diesen Strudel: Geld spielt keine Rolle mehr, doch über kurz oder lang liegt sein Privatleben in Scherben, denn das Geld verändert ihn. Hat er für den Luxus und das viele Geld einen zu hohen Preis gezahlt und ist er nun glücklich – oder war er das zuvor als armer Student? Leztlich durchzieht die Leuchtschrift aus Noahs Uni mit einem Fragezeichen versehen das Buch: Ist Glück teuer? Ist es käuflich und wenn ja zu welchem Preis?

Die Geschichte beginnt schleppend, doch es lohnt, dranzubleiben. Und vielleicht ist das auch ein wenig die Quintessenz von Noahs Geschichte: Vieles, was auf den ersten Blick nicht überzeugt, lohnt es, Zeit und Leidenschaft darin zu investieren. So lange man auf der Suche nach sich selbst ist, wird einem kein Geld, keine Statussymbole oder was immer zu Glück verhelfen. Durch die Suche – und eventuell irreführende Zwischenetappen – kommt man seinen Zielen jedoch näher und man erkennt, was Glück für einen bedeutet.

Aeschlimann schafft es tatsächlich, den Leser in den Bann zu ziehen und ihn zum Nachdenken anzuregen – das jedoch weniger durch Ironie (wie ich zwischenzeitlich gehofft hatte): Heutzutage schon ein großes Glück – und das ist gar nicht sooo teuer, gerade mal 32 Euro.