Die Göttliche Daunen

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Goddes of Poison - Tödliche Berührung:

Twylla lebt am königlichen Hof von Lormere und hat eigentlich alles, was sie sich je gewünscht hat oder sich je wünschen könnte - wenn nicht alles seinen Preis hätte. Denn sie ist Daunen, die Reinkarnation der Tochter der Göttern und dazu erkoren, Hochverräter ihres Landes mit ihrer tödlichen Berührung zu töten. Sie wird den Prinzen heiraten und Königin werden, wie es ihre Bestimmung vorhersieht. Aber stimmt das, was sie seit Kindheitstagen kennt, wirklich?


Meine Meinung:

Die Idee hinter Goddess of Poison ist auf den ersten Blick keine Neuheit. Die Hauptperson - immer weiblich - lebt am königlichen Hof, sie ist etwas besonderes und soll den Prinzen heiraten, wäre da nicht der andere Mann, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch in dem neuen Roman von Melinda Salisbury wurden nicht nur fantastische Elemente eingebracht, auch Details aus Märchen und - was mir besonders gut gefiel - aus der realen Geschichte waren wiederzufinden. So hat mich besonders der unerschütterliche Glaube an die Gottheiten und später die Zweifel daran, an die Zeit vor der französischen Revolution erinnert, in der der Glaube als Rechtfertigungsgrund für die Stellung der Menschen in der Gesellschaft genutzt wurde. So verband die Autorin Fantasy und Realität zu einer glaubwürdigen Handlung, obwohl es im zweiten Teil mehr in die fantastische Richtung abrutschte. Und diesmal wurde auch nicht eines der großen Märchen als roter Faden für die Geschichte genutzt (darunter fällt beispielsweise Aschenputtel oder Schneewittchen), sondern es wurde ein zwar bekanntes, aber nicht sehr beliebtes Märchen in die Storyline eingebunden.
So schön wie der Hintergrund der Handlung, waren die Figuren leider nicht ausgearbeitet. Leif war zwar glücklicherweise kein typischer Bad Boy, sondern eher einer von der netten, lustigen Sorte, dafür störte mich Twylla als Hauptperson aber sehr. Ihre Gefühle schienen - trotz der guten Umschreibungen - durchgängig nur oberflächlich. Fühlte sie sich wütend, war das zwei Sätze später schon wieder vergessen. War sie verletzt, schien es eine Seite später schon wieder vollkommen egal zu sein. Und obwohl Twylla immer behauptete, dass sie den königlichen Hof hasst, schien die Autorin das nicht durchziehen zu können - und so erwähnte sie das nur ein oder zwei Mal im Buch, als müsse sie sich zwingen, Twyllas Charaktereigenschaften beizubehalten oder sich daran zu erinnern, was sie mochte und was nicht. Die Handlung wurde damit leider eher distanzierter geschildert, was die Wendungen im zweiten Teil nicht so spannend erscheinen ließen, wie sie es eigentlich sein würden. Melinda Salisbury schien sich im kompletten zweiten Teil des Buches ihrer ganzen Story nicht mehr sicher zu sein und änderte einiges - und das leider nicht immer im positiven Sinne.


Fazit:

Goddess of Poison ist ein Buch, mit nicht alltäglicher Handlung, aber leider noch unausgereiften Charaktern, von denen ich mir in Teil 2 noch etwas mehr Emotionen wünsche. Und es muss für einige Zweifler gesagt werden, die noch nicht wissen, ob das Buch etwas für sie: nicht am Klappentext aufhängen! Denn es geht um weit aus mehr, als er erahnen lässt.