Berührende Suche nach einem fehlenden "Stück" Familiengeschichte

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buchling zamonia Avatar

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Dieses bezaubernde Buch handelt von der Suche der Protagonistin Astrid (handelt es sich hier um die eigene Familiengeschichte der Autorin?) nach den Spuren ihres tot geglaubten Onkels Bruno. Während dieser Suche lernt sie einige Menschen kennen, die einen Teil ihres Lebens mit Bruno verbracht haben, und Astrid ihre Lebensgeschichte erzählen.

Den Rahmen des Romans bildet die Schilderung der Suche aus der Perspektive von Astrid, im Wechsel mit den Lebensgeschichten oder Tagebüchern von Brunos Freunden, Weggefährten, und Verwandten.

Astrid ist aufgrund ihrer eigenen Geschichte (sie floh vor ihrer Mutter, Bruno vor seinem Vater) wie besessen davon, Bruno unbedingt zu finden. Daher reist sie sogar extra in die von ihr bewusst verlassene Heimat Deutschland, um mit Zeitzeugen zu sprechen.

Aus den Erzählungen von Bruno's Freunden, Weggefährten und Verwandten formen sich verschiedene Puzzleteile zu Brunos Lebensweg zusammen. Am Schluss fügen sich diese Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen und alles ergibt einen Sinn.

Der Leser erfährt erschütternde Details über die Straflager für Erwachsene und Kinder unter Stalin. Ebenso eindringlich und beängstigend wird das Leben in einer kommunistischen Diktatur in Bukarest geschildert. Man lernt zu verstehen, wie existenziell wichtig es ist, gerade in grauenvollen Zeiten verlässliche Freunde zu haben, und sich über gemeinsame Interessen kleine Inseln von Geborgenheit zu schaffen.

Astrid Seebergers Buch “Goodbye Bukarest” hat mich tief im Herzen berührt.