Hoffnung in Zeiten der Unterdrückung

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babsyz Avatar

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In ihrem autobiographischen Roman Goodbye Bukarest nimmt uns Astrid Seeberger mit auf die Suche nach ihrem Onkel Bruno und lässt uns Teilhaben an einem lange verschütteten Teil ihrer Familiengeschichte.

Bruno war ein außergewöhnlicher Mann, mit einer frappierenden Ähnlichkeit zu Chopin und der Fähigkeit, alles was er berührte, zu beruhigen. Doch sein Schicksal war ein dunkler Fleck in der Familiengeschichte von Astrid Seeberger, hat doch ihre Mutter immer behauptet, Bruno wäre im Zweiten Weltkrieg gefallen, doch nach dem Tod der Mutter wird klar, dass dies eine Lüge war.
Und so macht sich die Ich-Erzählerin auf die Suche nach ihrem Onkel.

Was sie dabei findet, sind die Lebensgeschichten dreier Männer, Bruno, Dimitri und Dinu, die sich in einem Strafgefangenenlager in Sibirien begegnen und deren Schicksal von da ab untrennbar miteinander verwoben sind. Es sind traurige Geschichten, geprägt von Verlust, Angst, Grausamkeit, aber auch von Hoffnung, Liebe zur Musik, zur Kunst und zur Literatur.

Goodbye Bukarest ist ein trauriger, ein wunderschöner, ein wichtiger Roman: er berichtet schonungslos von den Gräueln des Krieges, von den sowjetischen Straflagern, vom Leben während der Diktatur Ceausescus in Rumänien. Und er zeigt, dass selbst unter den schlimmsten Umständen, in den aussichtslosesten Situationen, Freundschaft und Liebe entstehen können.

Selten hat mich ein Roman so nachhaltig berührt. Mein Fazit: absolut lesenswert.