Spannende Familiengeschichte

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bücherwurm2405 Avatar

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Die Protagonistin Astrid Seeberger begibt sich auf die Suche nach ihrem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Onkel Bruno und kommt dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur. Sie begibt sich auf eine Reise durch halb Europa: Berlin, Bukarest, Starnberger See, München- überall trifft sie auf Menschen die ihn kannten und ihr die Geschichte aus deren Sichtweise erzählen. Einfühlsam und anschaulich erklärt, taucht man mit jedem Kapitel tiefer ein in die Geschichte und das Schicksal aller Beteiligten. Nebenbei erfährt man noch viel Wissenswertes aus dieser Epoche der deutschen und europäischen Geschichte und bekommt zugleich Einblick in Bereiche, die sonst weniger beleuchtet wurden, z.B. aus Sicht der in Russland lebenden Menschen oder auch das Ceauşescu-Regime in Rumänien.
Nach Jahren der vollkommenen Verdrängung ihrer eigenen deutschen Herkunft stellt sich Astrid nun dieser Vergangenheit und muss erkennen, dass sie vielmehr mit Bruno, ihrer Mutter und ihrem Großvater verbindet, als sie jemals gedacht hätte. In gewisser Weise ist diese Reise für sie auch eine Reise zu sich selbst. Musik, Kunst und Bücher spielen hier ebenfalls eine große Rolle, wie auch Liebe und Freundschaft, Glück und Unglück sowie zwischenmenschliche Probleme und Konflikte. Am Ende wird der Kern der Geschichte sehr gut von einem der Protagonisten treffend auf den Punkt gebracht: "Es gibt etwas, dass uns auch die dunkelsten Zeiten ertragen lässt [...] - Schutzräume, in denen wir das Glück spüren können in all dem Unglück."

Mich persönlich hat das Buch sehr mitgerissen. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.
Es ist definitiv empfehlenswert für alle, die gerne in alte Familiengeschichten eintauchen.