Tragische Geschichte, die gefühlsmäßig auf der Strecke bleibt

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pummelfee77 Avatar

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Das Buch handelt von Bruno Seeberger und seiner Nichte, die erst nach dem Tod ihrer Mutter von ihm erfährt und sich auf seine Spuren begibt. Diese führen sie nach Rumänien und München. Sie findet heraus, dass ihr Onkel in einem russischen Straflager war und dort einen Freund für´s Leben gefunden hat und dass ihr Onkel später in Bukarest seine große Liebe gefunden hat.

Prinzipiell handelt das Buch von Liebe, Freundschaft und Loyalität, doch bei mir als Leser überwog die Rationalität. Ich habe einiges an Allgemeinwissen gewonnen, aber leider nicht mitfühlen können. Obwohl so viel Liebe dabei ist und eine Menge an tiefer Enttäuschung und viel Leid, drang nichts davon in mich ein. Als einer der Personen - Dinu - seine Geschichte auf Tonband festgehalten hat und dieses abgespielt wurde, war ich von der Erzählweise sehr enttäuscht. Ich bin sicher, dass die Ich-Perspektive viele Emotionen hätte transportieren können und dass die nicht mehr recherchierbaren Details nicht gefehlt hätten.

Es ist sehr schwierig etwas zu bewerten, wenn man weiß, dass es real ist/war und man weiß, dass es Menschen gibt, die davon tief betroffen, berührt und verletzt wurden. Unerheblich, ob man Positives oder weniger Positives zu sagen hat. Ich hatte hier das Gefühl, dass die Autorin, die Geschichte ihres Onkels erzählen möchte, weil sie wichtig ist, aber dass sie ihre Gefühle für sich behalten möchte.

Man weiß als Leser, dass die Musik, die Kunst und die Literatur elementar wichtig ist - für die Geschichte, für die Handelnden, aber leider bleibt dieses Wissen rein rational. Nichts davon gelangte in meine Seele oder in mein Herz.