Verwobene Schicksale

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Astrid Seebberger macht sich Jahre nach dem Tod ihrer Mutter auf die Suche nach deren Bruder Bruno. Denn anders als bisher angenommen, ist Bruno nicht im zweiten Weltkrieg gestorben. Die Erzählerin macht sich auf die Suche - und findet endlich eine Spur. Anhand einiger Schicksale entsteht ein Gesamtbild von Brunos Leben; ein Leben um das man ihn nicht beneidet. Es ist ein Leben, das mitten im historischen Durcheinander des zwanzigsten Jahrhunderts stattfindet, im zweiten Weltkrieg, in einem Strafgefangenenlager in Kasachstan im von der Diktatur geprägten Bukarest und am Ende im friedlichen Deutschland.
Die Bilder sind eindrücklich und bedrückend, die Sprache poetisch und bildhaft. Brunos Schicksal, sowie das seiner beiden Mithäftlinge macht unglaublich traurig, der Text ist keine leichte Kost. Traurig auch, weil dies keine Einzelschicksale waren. Die Geschichte zeigt auch deutlich, dass kein Mensch für sich allein steht, sondern, dass Fäden unterschiedlicher Leben und Entscheidungen irgendwie miteinander verknüpft sind.

Inwieweit die Handlungen auf echten Personen beruhen, konnte ich nicht herausfinden, der Text liest sich allerdings so, als hätte sich die Autorin wirklich auf die Suche nach einem Verwandten gemacht. Ich vergebe für dieses Buch, das mir sicher länger in Erinnerung bleiben wird, gerne 5 Sterne und empfehle es historisch interessierten Lesern.