Leider nicht nach meinem Geschmack...

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annaliest Avatar

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Sarah trifft nach 6 Jahren auf einer Musikmesse den berühmten Rockstar und zugleich ihren einstigen One-Night-Stand Alex wieder, den sie seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen hat. Wovon Alex jedoch nichts weiß, ist seine kleine Tochter Lilly, die Sarah ihm verschwiegen hat. Alex will Rache, weil Sarah ihn nach der Nacht ohne ein weiteres Wort verlassen hat. Dann ist da noch James, ein konkurrierender Musiker, der scheinbar ein Auge auf Sarah geworfen hat. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und das Cover finde ich sehr gut gestaltet. Das sind aber leider auch schon die einzigen Pluspunkte, die ich dem Buch geben kann.
Nicht nur die Handlung, sondern auch die Charaktere und deren Verhalten waren sehr unglaubwürdig und unrealistisch gestaltet:
- Alex fand ich teilweise sehr kindisch: "Gehst du jetzt wieder mit Hartfield ins Bett? Er kann es dir anscheinend besser besorgen als ich!" Für solch infantiles Verhalten ist sogar seine Trunkenheit für mich keine Ausrede mehr gewesen (vor allem, da er das einen Tag nach ihrem ersten Aufeinandertreffen nach dem One-Night-Stand zu ihr sagt).
- Sarah fehlte Tiefe: erst erklärt sie ausgiebig warum sie mit Alex nicht gesehen werden kann und warum sie damals nach der Nacht verschwunden ist, dann küsst sie ihn ein Mal und ist sofort bereit mit zu ihm zu fahren und mit ihm zu schlafen. Am nächsten Tag (nach der Katastrophe mit dem Reporter und ihrem Abgang) küsst Alex sie und erklärt seinen Kollegen, dass sie mit ihm zusammen ist und sie sagt kein Wort dazu. Plötzlich scheinen sich ihre Wertvorstellungen in Luft aufgelöst zu haben und alles ist paletti.
- Dem Verhalten der Charaktere fehlte die Glaubwürdigkeit: Sarah hört die Songs von Sakrileg (sogar mehrmals), kommt jedoch nicht darauf, dass alle (!) Songs von ihr handeln. Nachdem sie den neuen Song jedoch ein (!) Mal gehört hat, merkt sie sofort, dass der Song von ihr handelt. Oder ein anderes Beispiel: Alex und James werden die ganze Zeit als Erzfeinde dargestellt. Plötzlich vertraut sich Alex jedoch James an und schüttet ihm scheinbar sein Herz aus. Auch die Aussage "Eigentlich konnte er den Kerl ja ganz gut leiden, aber manchmal ging er ihm echt auf die Nerven" klingt für mich mehr nach Best Buddies als nach Erzfeinden. Oder ein drittes Beispiel: Alex ändert seine Absichten und seine Gefühle in Bezug auf Sarah im Buch mehrmals und teilweise innerhalb eines Tages.
Ich habe eigentlich die ganze Zeit nur den Kopf gechüttelt vor Unglauben über die Handlung und die Charaktere.
Im Buch gab es einen Satz, der meiner Meinung nach alles perfekt zusammenfasst: "Ich dachte immer, sowas passiert nur in schlechten Liebesromanen." Tja, dem muss ich leider zustimmen.